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Ein Plexiglas-Subdog 11 Jahre 10 Monate her #30764

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Ich bin seit mehreren Jahren auf der Herbstausstellung in Kassel Gastfahrer beim SMC Kassel, die während der Ausstellung einen Stand mit Modellbecken haben.

Kurz vor der letzten Ausstellung habe ich im Müll eine Art Tisch gefunden, der auf vier Plexiglasrohren stand.
Vor meinem Geistigen Auge sah ich schon ein Plexiglas-Uboot im Becken schwimmen.

Also habe ich die Rohre kurzerhand mitgenommen und mal in die Restekiste geschaut.

Ich hatte von Enno Kansy noch einen anlenkbaren Rudersatz für einen G7e-Torpedo in 1:10, 40MHz-Empfänger, Kreuzmischer, Lageregler von Christian Feldmann, Brushless-Regler Roxxy 930 von robbe und zwei LiPo-Akkus Duremax 2s mit je 800mAh.

Fehlten noch Bug und Heck, sowie Motor, zwei passende Servos, das Technikgerüst und diverse Kleinteile.

Der Rudersatz ragt in X-Anordnung nicht über die Breite des Rohres hinaus, er konnte also unverändert übernommen werden.

Die Schwierigkeit bestand in den Maßen der Rohre: Jeweils etwas unter 54cm lang und 40mm Außendurchmesser bei 2,5mm Wandstärke.
Das ergibt einen Innendurchmesser von 35mm, wenig Platz und auch wenig Auftrieb.

Ein Technikgerüst mit Gewindestangen kam dadurch schonmal nicht in Frage. Ein Technikträger aus Polystyrolplatten auch nicht, da der Reiz eines Plexiglasbootes in seiner Durchsichtigkeit liegt.
Der örtliche Glaser hatte aber 3mm Plexiglasplatten in fluoreszierenden Farben, das Grün stach besonders ins Auge, so wollte ich es haben.

Bug und Heck wurden als Positiv aus GfK hergestellt.
Dazu wurden die Rohlinge aus Styrodur ausgeschnitten und auf einen Träger geschichtet. Das Ganze habe ich dann in die Drehmaschine eingespannt und in Form gedreht und geschliffen. Die Form für das Heck hat dabei zur Stabilisierung mittig ein Rohr erhalten, dadurch konnte ich das ganze gut einspannen.

Nun kam GfK drauf, das Ganze relativ dünn mit leichtem Gewebe, damit noch Restauftrieb bleibt.

Nun kam das Spachteln und Schleifen, die Lieblingsbeschäftigung eines jeden Modellbauers. Beim Schleifen habe ich mir die Arbeit etwas erleichtert und die Teile in die Drehmaschine eingespannt, die Spachtelmasse grob auf Form abgedreht und dann durch andrücken von Schleifpapier geschliffen.


"Schleifen" des Hecks

Nebenbei habe ich die noch fehlenden Teile besorgt: Zwei Servos DES 476 BB von Graupner und einen BL-Motor RCL-BL250SP von Align mit 3400KV.
Die Teile habe ich nur aus dem Grund gekauft, weil sie passten und gerade verfügbar waren, es waren nämlich nur noch acht Tage bis zum Beginn der Ausstellung. Während der Ausstellung wird immer auch für Zuschauer gebastelt und ich würde das Modell wohl auch während der Ausstellung fertigstellen müssen.


Der Motor stellte mich allerdings vor ein Problem:
Laut Datenblatt zog er bei 3S maximal 14A dauer und 16A in der Spitze. Die vorhandenen Akkus waren aber 800mAh-Akkus mit 10C, jeder konnte also nur 8A Dauerlast abgeben. Ich musste die Akkus deshalb parallel schalten. Normalerweise ist das kein Problem, nur war für eine normale Parallelschaltung von zwei Akkupacks mit allen Anschlusssteckern leider kein Platz in dem Rohr.
Also musste der Akku als ein 2p2s-Pack mit 1600mAh und 10C verschaltet werden. Das passte gerade so in das Rohr:
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" Albert Einstein

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Ein Plexiglas-Subdog 11 Jahre 10 Monate her #30765

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Parallel dazu habe ich den Rest des Technikgerüstes gebaut. Die Spanten und die Servoplatte bestehen aus oben genanntem fluoreszierend grünem Plexiglas. Die Platte für Empfänger, Mischer und Regler, sowie die Gurte, die die Spanten verbinden bestehen aus Kohlefaser.
Verklebt wird das Ganze mit 5-Minuten Epoxi. Das ist nicht die beste Lösung, aber Sekundenkleber blüht weiß auf und das Epoxi kann man recht leicht wieder lösen, falls es Änderungen gibt.

Das Technikgerüst beginnt im Bug mit dem Akku, danach kommt die Elektronik, bestehend aus Empfänger und Kreuzmischer oben und dem Regler unten.
Danach sind die Servos hintereinander angeordnet, auf diese Weise passen sie gerade so in den Rumpf.
Der Motor ist dann an den Heckdeckel angeschraubt, die Wellenanlage für die Ausstellung besteht aus einer rostfreien Welle, die in einem Teflonrohr gelagert und gedichtet wird. Als Propeller dient eine 30mm Dreiblattschraube von Graupner.

Akku, Empfänger oben; Regler und Trimmblei unten


Servos und Motor



Die festen Ruderflossen habe ich verkleinert und abgerundet, sowohl um Gewicht zu sparen, als auch für ein gefälligeres Aussehen. Die Steuerflossen habe ich dann später noch für eine bessere Ruderwirkung vergrößern müssen


Gewichtsreduktion innen


vor dem verkleinern (neue Form unten aufgezeichnet)

Die Ruderanlenkung besteht aus 1mm Kohlefaser und ist mit Schrumpfschlauch gedichtet.

Bug- und Heckverkleidung sind freiflutend und werden mit je drei Schrauben befestigt. Als Farbe bekamen sie ein auffälliges Neongelb. Von den festen Flossen habe ich zur besseren Lagerekennung die unteren schwarz angemalt.




Das fertige Modell

Die Fahrerprobung:

Der Regler war dank des zugehörigen Programmiergerätes schnell und komfortabel programmiert, ohne dass ich Piepser zählen musste.

Also alles gefettet, Ruderfunktionen und Antrieb überprüft und den Neonfisch dem nassen Element übergeben.

Dummerweise stelle sich der Antrieb als zu stark heraus und durch die einzelne Schraube war an mehr als Halbgas nicht zu denken, dann rollte sich das Boot um die eigene Achse, eine Art drallstabiliserter Torpedo.
Ein weiteres Problem war die Steuerung: Die Ruderflossen waren für die 50cm Länge einfach zu klein.Die Ruderflossen habe ich kurzerhand durch angeklebte Kohlefaserplättchen nach hinten vergrößert, dann funktionierte es halbwegs.
Der Empfang war ein weiteres Problem, da ich recht viel Kohlefaser verbaut hatte, wurde die Antenne teilweise abgeschirmt, ein Versuch mit einer Schleppantenne war aber vielversprechend.
Ein anderer Versuch mit Flossen am Bug verbesserte die Lenkbarkeit und das Rollverhalten ebenfalls.

Im derzeitigen Zustand sollte ich das Boot wohl eher "Gremlin" nennen, süß und putzig an Land, aber sobald es mit Wasser in Berührung kommt, wirds hässlich. :twisted:


Verbleibende Baustellen:

-Motor mit weniger Drehzahl einbauen (Roxxy 22er Serie, Rotor direkt auf die Antriebswelle montiert)
-Ruderflossen auch nach außen vergrößern
-feste Flossen in X-Anordnung an Bug
-gegenläufigen Antrieb einbauen
-Schleppantenne
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Ein Plexiglas-Subdog 11 Jahre 2 Monate her #31792

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Neubau des Antriebes:

Der Bau des Antriebes wird hier nur in Stichpunkten erklärt, für einen Ausführlichen Bericht bitte hier www.rcboot.de/forum/viewtopic.php?t=3893 nachschauen.

Der Gegenlauf der Wellen wird über ein Kegelradgetriebe in der Heckverkleidung realisiert. Auf diese Weise führt nur eine Welle aus dem Druckkörper, was die Abdichtung einfacher macht.

Die Glocke des neuen Motors (Roxxy 2220/12) sitzt direkt auf der inneren Welle, die durch einen Simmerring nach außen und ab dem Getriebe dann durch die äußere Welle zum hinteren Propeller führt.


Die Einzelteile (Simmerring bereits im Getrieberahmen verbaut)


Zusammengebaut (hintere Lager noch nicht montiert)

Die äußere Welle wird dabei durch Kugellager im Rahmen des Getriebes (S659 2RS) und in der Verkleidung (SMR 2RS) gelagert.
Die innere Welle durch die Motorlager, einem Lager im Antriebsritzel der äußeren Welle (S683 ZZ) und einem in der Nabe des äußeren Propellers (S683 ZZ).


Die Propeller habe ich als Hybridpropeller gebaut, das heißt die Nabe ist aus Messing, die Blätter aus CfK.


Beim Laminieren


Ausgehärtet, vor dem Entformen


Sägen der Blattaufnahme



Blätter eingeklebt


Propeller auf Durchmesser geschliffen


Ausschneiden der Blattform


Fertige Propeller (Heck schon umgebaut mit neuen Rudern und Schleppantenne)
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Ein Plexiglas-Subdog 9 Jahre 1 Woche her #34640

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Nach längerer Abstinenz und Lösung einiger Probleme kann ich diesen Baubericht endlich fortführen.

Wie oben schon geschrieben, habe ich an der Nase Flossen zur Unterstützung der Ruder angebracht und das Modell mit einer Schleppantenne ausgestattet.
Als kleine Sonderfunktion und zur Erhöhung der Sichtbarkeit habe ich in die Spanten grüne Radial-LED eingebaut, die seitlich abstrahlen.

Bei Fahrversuchen musste ich allerdings feststellen, dass die Propeller zu dicht unter den Oberfläche liegen und beim Versuch abzutauchen Luft zogen, wodurch die Geschwindigkeit sank und ein Abtauchen unmöglich war.

Also habe ich aus Balsa- und Sperrholz einen vier Zentimeter hohen Turm gebastelt, ihn mit Epoxidharz imprägniert und mit Spiegelklebeband auf die Hülle geklebt. Dann habe ich das Boot so ausgewogen, dass sich die Wasserlinie auf halber Höhe des Turmes befand, damit funktionierte das Abtauchen nun.







Parallel dazu habe ich die Messingritzel des Getriebes gegen Kunststoffritzel austauschen müssen, da ich das Gewicht des Getriebes nicht ausgleichen konnte.


Leider legte sich das Boot ab etwa Viertelgas immer noch auf die Seite, trotz des Auftriebs des Turmes und der gegenläufigen Propeller.
Ich hatte den äußeren Propeller, der gegen den Motor läuft im Durchmesser größer gebaut, in der Hoffnung, diese Drehung abfangen zu können.

Erst jetzt, fast ein Jahr später, habe ich erkannt, dass nicht das Drehmoment der Propeller die Seitenlage verursacht, sondern das Abstützen der Motorglocke gegen den Stator.
Das Problem dabei ist allerdings, dass das Drehmoment des Motors beim Anlaufen am stärksten wirkt, während das Drehmoment der Propeller mit der Drehzahl zunimmt. Ich konnte das Moment des Motors also nicht dynamisch mit den Propellern ausgleichen, sondern musste eine der Motorglocke entgegengesetzt drehende Schwungmasse einbauen.

Die alten Messingritzel waren also doch noch von Nutzen, jedenfalls das der äußeren Welle, denn das diente mir als die benötigte Schwungmasse.




Allerdings hatte ich mir in dem Becken für das ich dieses Boot entworfen habe durch Kollisionen mit dem Boden mehrfach die unteren Ruderblätter abgerissen.
Aus lauter Verzweiflung habe ich die Röhrchen in denen die Ruderachse geführt wurde durch um das Ruder gewickelten Bindfaden ersetzt und mit Sekundenkleber fixiert, das hielt deutlich länger und ich werde die Ruder wohl so lassen.
Außerdem habe ich noch einen Abweiser vor den unteren Rudern angebracht.




Mit diesen Veränderungen konnte ich nun in dem 40cm tiefen Becken problemlos fahren.
An der Oberfläche sind die Steuereigenschaften erwartungsgemäß schlechter als unter Wasser, getaucht hat das Boot allerdings einen Wendekreis von etwa einem Meter.

Motor und Regler werden gut warm, selbst die Servos bekommen etwas Temperatur, daher kann ich nicht lange fahren.
Ein allgemeiner Nachteil der Bauweise mit einem durchsichtigen Rumpf ist die schlechte Sichtbarkeit, deshalb fahre ich eigentlich immer mit Licht.


Leider haben die Abweiser einen so großen Strömungswiderstand, dass ich bei einer Änderung der Geschwindigkeit nachtrimmen muss. Die werde ich noch mal neu bauen.
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Ein Plexiglas-Subdog 9 Jahre 1 Woche her #34641

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sehr cooles Teil, bin immer wieder begeistert was ihr ihm Eigenbau hinbekommt. ich hab leider allein schon gerätetechnisch garnicht die Möglichkeit ... Baue halt am Küchentisch ;)

trotzdem absoluten Respekt...

mfg,Jörn
Der Funkspruch, Herr Kaleun.....

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Ein Plexiglas-Subdog 9 Jahre 5 Tage her #34642

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Tolles Projekt!
Das wird ein Hingucker. :up: :up: :up: :up: :up:

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