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Laminierfrage 13 Jahre 2 Wochen her #28080

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Hallo Leute,

ich würde gerne etwas von Euerem Fachwissen anzapfen 8)

Laminieren eines Rumpfes über eine Positivform. Typischer U-Boot Rumpf, runder Bug und konisches Heck. Ca 1,10m lang.

Das Glasfasergewebe gibt es in unterschiedlichen Dicken,
Bzw angeben in Gramm pro Quadratmeter.
Angedacht sind 3mm Rumpfdicke.

Welche Gewebestärke nimmt man am besten? Dünne läßt sich vermutlich
leichter der Form anpassen.
Nehme ich dicker, brauche ich nicht soviele Lagen.

Als Beispiel:
Glasfasermatte mit 390g/m hat, laut R&G, eine Laminatdicke von 0,43mm.
Bei 3mm Rumpfstärke wären das 7 Lagen.

Leider habe ich noch keine Erfahrung und kann nicht beurteilen wie gut sich so eine Matte der Rumpfform anpassen läßt.

Wie sind Euere Erfahrung? Welche Mattenstärke nehmt Ihr?
Dickere und weniger Lagen, oder dünnere und mehr Lagen?

Vielen Dank und viele Grüße
Micha

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Laminierfrage 13 Jahre 2 Wochen her #28083

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1. mehrere dünne Lagen sind leichter zu drapieren und im Gesamtverbund stabiler als weniger dicke Lagen; 390 ist schon was "dickeres", für unsere zwecke aber durchaus tauglich
2. Ich würde nicht Glasfasermatte sondern Köpergewebe nehmen, das lässt sich schöner drapieren als Matte
3. Bei Deiner Schichtdicke vergiss nicht die äußerste Deckharzschicht, die macht auch um die 1mm Schichtdicke. Die Lagen schön anrollen und keine "Harzüberschwemmung" machen !
4. Ich laminiere im Moment Teile für eine A11-Sjöormenklasse allerdings aus Negativformen. Aufbau: Deckharzschicht/Kupplungsschicht/1x163g/6x390g/1x163g alles Köper. Gibt Schichtdicke um die 3,5 bis 4mm.
Otto

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Laminierfrage 13 Jahre 1 Woche her #28092

  • michas
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Hallo Otto,

danke für die Aufklärung. Das hilft mir ziemlich weiter.

Nur, erklärst Du mir bitte was es mit der "Deckharzschicht" auf sich hat?

Viele Grüße
Micha

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Laminierfrage 13 Jahre 1 Woche her #28094

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Die Deckharzschicht ist die erste Harzschicht, die in die (Negativ)form hineinkommt. Ist im Prinzip und von der Chemie her Laminierharz mit Zuschlagstoffen, die diese Schicht härter und strapazierfähiger machen. Ich nehme dafür einen Harztyp, der etwas dickflüssiger (zäher) ist und mische Aerosil dazu, das ist fein verteilte Kieselsäure. Du kriegst solches Deckharz auch fertig unter dem Namen "Gelcoat" zu kaufen. Was ich aber mangels Erfahrung nicht weiß, weil ich noch nie über eine Positivform laminiert habe, ob man da zum Schluß so eine Deckharzschicht drübertut. Logisch wäre es jedenfalls, ich würde es daher tun. Andernfalls würdest Du beim unvermeidlichen Schleifen gleich die letzte Lage Glasgewebe beschädigen.

Schau einmal zu www.vth.de, die haben recht gute Bücher, da findest du evtl. was zum einlesen. Bevor Du an deinen Positivrumpf herangehst, würde ich unbedingt (!!) an einem Testpositiv üben, damit Du ein Gefühl fürs Material und sein Verhalten bekommst. Du hast nicht geschrieben, welchen Harztyp (Polyester oder Epoxid) Du nimmst, ich vermute aber Epoxid, was die eindeutig bessere Variante ist, weil sie nicht stinkt. Du wirst eine grammgenaue Waage (Briefwaage) zum abwiegen von Harzund Härter brauchen !
Otto

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Laminierfrage 13 Jahre 1 Woche her #28096

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Man kann auch über eine Positivform ein Deckharz zum Schluss draufpacken, das nennt sich dann nicht Gelcoat sondern Topcoat. Der Unterschied ist, dass Gelcoat nicht an der Luft aushärtet und daher für eine Positivform nicht geeignet ist. Topcoat ist ein Gelcoat, welches zum Aushärten an der Luft mit Paraphin versetzt ist. Gebräuclich ist dies hauptsächlich im Boot- und Schwimmbadbau bei der Reparatur beschädigter Stellen, um das Laminat vor Osmose zu schützen. Richtige Boote liegen einfach viel länger im Wasser und müssen daher besser geschützt werden, bei Modellen sollte hier eine Lackschicht vollkommen ausreichend sein und ich würde kein Topcoat drübermachen denn das Zeug ist nicht ganz glatt auftragbar und muss dann unendlich geschliffen und wieder aufgetragen werden um eine gute Oberfläche zu erhalten.

Gruß,

Moritz

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Laminierfrage 13 Jahre 1 Woche her #28103

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Danke nochmal an alle. Ihr habt mir sehr geholfen.
Jetzt weiß ich auch was das Gelcoat ist, von dem ich schon öfter gelesen habe.
Auch was es mit dem Köpergewebe auf sich hat.

Eine Frage habe ich aber trotzdem noch, dann gebe ich auch betimmt ruhe :wink:

Meine Erfahrung mit Glasgewebe und Epoxidharz beschränkt sich bis jetzt lediglich auf schnelle Reperaturen an rostigen Autos.
Größe glatte Flächen.

Wie macht man das am besten beim Rumpf. Gerade am Bug und Heckkonus gibts ja Falten. Schneidet man das Gewebe passend aus und laminiert Stoß an Stoß oder schneidet man die Falten auf und laminiert überlappend?

Viele Grüße
Micha

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