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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9778

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Hallo Forum User,
ich habe da mal ein Problem. Was bringt es wenn ich meine Motoren in einem (U)-Boot entstöre und wie mache ich das eigentlich gibts da gewisse größen von Kondensatoren die abhängig sind von der Motorgröße?? Und wie werden diese angeschlossen?
MfG benni86

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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9779

  • Heiko
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Hallo Benni

an meine Fahrmotore hab ich an jedem Motor 2 von denen KONDENSATOR 47 NF KDPU 2,54 MM (jeweils vom Pol mit dem Motorengehäuse verbunden) und noch einen KONDENSATOR 0,1 µF KDPU 2,54 MM (zwischen beide Pole gelötet)

die ganze Verkabelung sieht man hier ganz gut.

Gruß
Heiko

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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9780

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Aber immer dran denken, die Anschlußkabel sind die eigentlichen "Antennen" des Störenfrieds. Die Kondensatoren sollten so kurz wie möglich an den Pol gelötet werden, und die Isolierung nicht vergessen!
Die Schottky Diode die der Kollege auf seiner Homepage im zweiten Bild anspricht geht übrigens nur wenn man den Motor in eine Richtung laufen lässt. Beim Umpolen wird mit ner Schottky der Regler kurzgeschlossen. Sehr kacke...
Gruss
Stefan

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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9781

  • Hermann
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Hallo Benni,

obwohl die Forumskollegen schon deine Frage im wesentlichen beantwortet haben, möchte ich noch ein paar allgemeine Bemerkungen loswerden.
Was die Entstörung von Motoren angeht (besser: Bedämpfung der Motorstörungen), so sind als Minimum Entstörkondensatoren unmittelbar am Motor unverzichtbar. Wichtig ist, dass nicht nur ein Kondensator zwischen die beiden Motoranschlüsse geschaltet wird (dieser soll die sogenannten Gegentakt-Störspannungen bedämpfen, die zwischen den beiden Motorleitungen auftreten), sondern auch jeweils ein Kondensator von je einem Motoranschluss zum metallischen Motorgehäuse (diese sollen die sogenannten Gleichtakt-Störspannungen dämpfen, die zwischen den Motorleitungen und dem Gehäuse (mit Welle, Stevenrohr usw.) auftreten).

Bei den Kapazitätswerten gibt es einen relativ breiten Bereich, mit dem man ordentliche Entstörwirkungen erzielen kann, angefangen von mehreren nF bis hin zu mehreren 10nF. Bei Werten oberhalb von 100nF von bedrahteten Kondensatoren kann die Entstörwirkung schon wieder geringer werden, da solche Kondensatoren dann schon in dem Frequenzbereich, wo wir vornehmlich entstören müssen "unser 40MHz Fernsteuerband" schon oberhalb ihrer Eigenresonanzfrequenz liegen können und dann ihr Scheinwiderstand schon wieder ansteigt bzw. ihre Kurzschlusswirkung für Hochfrequenz nachlässt.

Ganz wichtig ist aber: DIE ANSCHLUSSDRÄHTE DER KONDENSATOREN MÜSSEN SO KURZ WIE MÖGLICH SEIN!!!
Jeder Zentimeter Drahtlänge bringt bereits eine Induktivität von rund 10nH mit ins Spiel, bei 40MHz hat man bei 1 cm schon einen induktiven Scheinwiderstand von rund 2,5 Ohm, so dass von einem richtigen HF-Kurzschluss bald keine Rede mehr sein kann!

Auch die Kondensatortechnologie hat einen gewissen Einfluss; Keramikkondensatoren haben bei gleicher Kapazität tendenziell höhere Eigenresonanzfrequenzen als gewickelte Folienkondensatoren und sind daher allgemein besser geeignet.

Die Kondensatoren müssen auch ausreichend spannungsfest sein, z.B. bei Betriebsspannungen von 12V sollten es schon mindestens 50V Kondensatoren sein, da ein Motor beim Kommutieren durchaus Störspannungsspitzen verursachen kann.

Mit Drosseln in den Motorleitungen lässt sich die Ausbreitung der restlichen Störungen entlang der Motorleitungen verblocken. Vielfach reicht ein niederpermeabler Ferrit-Rohrkern (AL-Wert ca. 1µH bis einige µH, z.B. Entstör-Klappkern) auf dem Leitungsbündel schon aus (Hin- und Rückleiter gemeinsam einmal oder einige wenige Male durch den Kern geführt).

Gruß
Hermann
Gruß

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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9782

  • Heiko
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also man lernt eben nie aus.

ich werd auch nochmal gucken, dass ich die Anschlussdrähte so kurz wie irgend möglich mache, da ist noch Potential.

was mich aber etwas wundert: ich hab in meinem Boot ne Tiefenruderklappmechanik verbaut. Da ich gerade ne Kampfwertsteigerung durchführe, indem ich alles auf 12V umbaue, hab ich den gelieferten Motor (6V) an der Mechanik gegen einen anderen getauscht und mich gewundert, dass an dem gelieferten Motor nur Kondensatoren von den Polen zum Gehäuse verbaut waren (Aufschrift "473"), zwischen den Kontakten ist keiner. Dazu hab ich auch just heute n Modellflieger befragt und der meinte aber, es wäre "nur" wichtig, wenn (wie bei Fliegern üblich) größere Distanzen zwischen Modell und Sender auftreten. Kann man das so auf unsere Boote verallgemeinern?

Muss/sollte nun bei der (relativ selten genutzten) Klappmechanik auch dort ein Kondensator zwischen den Polen verbaut werden oder kann man das bleiben lassen?
(Also nicht das ich die 25Cent sparen möchte, wills nur wissen :mrgreen:)

Gruß
Heiko

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Motor entstören was bringts? welche Kondensatoren benutzen? 17 Jahre 5 Monate her #9783

  • benni86
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Super vielen dank, das bringt mich ein gutes Stück weiter.
MfG benni86

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