(aus meiner Lokalzeitung)
Einmal selbst am Steuer eines U-Bootes sitzen und wie Kapitän Nemo unter einer gläsernen Kuppel durchs Wasser gleiten - dieser Traum soll ab Ostern am Helenesee wahr werden. Die Nemo Tauchtouristik GmbH & Co. KG, eine junge Frankfurter Firma, will bis zum Karfreitag einen U-Boot-Stützpunkt am Hauptstrand einrichten und dann zu Fahrten durch die Unterwasserwelt der Helene, die immerhin bis zu sieben Meter Sichttiefe hat, einladen.
Hinter dem Unternehmen stehen als geschäftsführende Gesellschafter drei Sporttaucher. Thomas Breinig, Jürgen Herrmann und Lutz Codts engagieren sich seit Jahren im Frankfurter Unterwasser-Club FUC Helene. Beim Neujahrstauchen vor zwei Jahren hatte der Verein das erste U-Boot "Nemo", eine Leihgabe des Potsdamer Bootsbauers Reinhard Küster, getauft. Danach waren die Sportler vom U-Boot-Fieber gepackt worden. Selbst ihren Vereinsbungalow am Helenesee haben sie wie ein Unterseeboot ausgestaltet - mit Instrumenten, Rohren und Ventilen, einem Ausstieg und sogar mit Hunderten aus Gips nachgebildeten Nieten, welche die angeblichen Stahlplatten an den Wänden zusammenhalten.
Etwa 200 Stunden lang hat Thomas Breinig im ersten "Nemo" Seen und Meere bereist und will jetzt gemeinsam mit seinen Mitstreitern das Erlebnis Unterwasser-Tour allen Interessenten zugänglich machen. Die U-Boote sollen in der eigenen kleinen Werft, die in einem früheren Autohaus in der Karl-Liebknecht-Straße eingerichtet wurde, gebaut werden. Der Prototyp des "Nemo 100" - so der Name des Fahrzeugs - steht dort bereits kurz vor der Vollendung.
Am Helenesee soll der erste von geplanten 50 Stützpunkten europaweit entstehen. Zwei Klein-U-Boote mit jeweils zwei hintereinander angeordneten Sitzen wollen Thomas Breinig und seine Mitstreiter dort stationieren. Der besondere Reiz: Die Fahrgäste dürfen vorn Platz nehmen und die Tauchkapseln selbst steuern. Große Kuppeln aus Plexiglas garantieren beste Sicht.
Eine Stunde soll eine Ausfahrt dauern, inklusive Einweisung. Kosten: 120 Euro. Wer nur für 25 Minuten als Passagier mitfahren möchte, ohne selbst den Steuerknüppel zu benutzen, soll für weniger als 50 Euro dabei sein. Als speziellen Service will die Tauchtouristik GmbH den Erwerb eines U-Boot-Führerscheines, einer so genannten "Nemo-Lizenz", anbieten. Diese würde zu selbstständigen Ausflügen unter Wasser und zum Mieten der Boote berechtigen. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein gültiger Tauchschein.
Eine weitere Besonderheit: Die Frankfurter Klein-U-Boote sollen behindertengerecht gebaut werden. Gäste mit Körperbehinderungen würden über eine Hebevorrichtung ins Fahrzeug transportiert, so Thomas Breinig. "Auf diese Weise bekommen auch jene Menschen eine Chance zum Tauchen, denen dieser Sport ansonsten verwehrt bleiben muss", sagt er.
Für den 21. März ist die Jungfernfahrt des ersten U-Bootes geplant. Gutscheine für Tauchfahrten werden bereits während des Neujahrstauchens verkauft.
quelle:
MOZ
siehe auch
nemo-100.de
Gruß
Heiko