Vor der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist ein russisches U-Boot verunglückt. Sieben Matrosen sind darin eingeschlossen. Für ihre Rettung bleiben nur vier Tage Zeit.
Moskau - Das 13,5 Meter lange und 5,7 Meter hohe Rettungs-U-Boot des Typs "Priz" sank den Angaben zufolge bei einer Übung in der Beresowaja-Bucht auf 190 Meter Tiefe. Das Unglück habe sich schon am Mittwoch ereignet, sei aber erst gestern aufgefallen, berichtet die Nachrichtenagentur Ria-Nowosti. Möglicherweise habe sich das U-Boot in einem Schleppnetz oder einem Unterwasserkabel verfangen.
Die russische Marine habe Maßnahmen eingeleitet, um das U-Boot zu bergen. Aber es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn die Helfer haben nach eigenen Angaben nur etwa vier Tage Zeit für die Rettung. So lange reiche der Luftvorrat, sagte der Pressesprecher der russischen Pazifikflotte, Alexander Kosolapow, der Nachrichtenagentur Interfax. Gegenüber Ria-Nowosti erklärte Kosolapow, Spezialisten würden derzeit eine "optimale Rettungsvariante" erarbeiten. Die Wetterbedingungen in der Region seien vorteilhaft. Neun Schiffe der Flotte hätten in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes Stellung bezogen. Der Besatzung gehe es den Umständen entsprechend gut, so der Sprecher.
Der Zeitung "Kommersant" zufolge versuchen die Rettungskräfte zurzeit, mit Hilfe eines speziellen Geräts herauszufinden, worin sich das U-Boot unter Wasser verfangen haben könnte. Dann sollen Maßnahmen zur Hebung des Bathyskaph eingeleitet werden. Die Flottenführung habe darauf verzichtet, bei der Aktion die Hilfe von Spezialisten des Ministeriums für Notlagen in Anspruch zu nehmen, berichtet der "Kommersant".
Im August 2000 war das U-Boot "Kursk" in der Barentssee gesunken. Dabei starben 118 Seeleute.
Die Beresowsaja-Bucht liegt etwa 70 Kilometer von der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski an der südlichen Ostküste der Halbinsel entfernt.
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