Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA:

Polyfuse oder klassische Schmelzsicherung 15 Jahre 6 Monate her #17416

  • E=mc2
  • E=mc2s Avatar Autor
  • Offline
  • Kaleu
  • Kaleu
  • Beiträge: 145
  • Dank erhalten: 0
Moin - Moin,
kurze Frage an die Elektriker unter uns: hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Einsatz selbstrückstellender Sicherungen (PPTC bzw. "Polyfuse" oder "Multifuse") zur Absicherung von Kolbentanks bzw. Fahrmotoren? Da diese Sicherungen selbstrückstellend wirken wäre das doch ein eleganter ERsatz für die gute, alte Schmelsicherung. Oder übersehe ich da etwas wichtiges?

Gruss,

Theo

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Polyfuse oder klassische Schmelzsicherung 15 Jahre 6 Monate her #17419

  • Dominik
  • Dominiks Avatar
  • Offline
  • Moderator
  • Moderator
  • Beiträge: 987
  • Dank erhalten: 3
Keine Ahnung, ich habe noch nie Sicherungen eingebaut, ich habe meistens noch Reserven in den Antrieben.
Ich denke, wenn es dir die Sicherung raushaut, hast du entweder schlimmere Probleme als einen kaputten Antrieb oder er ist einfach zu schwach.
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" Albert Einstein

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Polyfuse oder klassische Schmelzsicherung 15 Jahre 6 Monate her #17443

  • Hermann
  • Hermanns Avatar
  • Offline
  • Korvettenkapitän
  • Korvettenkapitän
  • Beiträge: 167
  • Dank erhalten: 0
Hallo Dominik,

weißt du, wieviel Kurzschlussstrom ein Akku liefern kann - und auch wie lange? Auch, wie heiß ein Akku dabei werden kann und wie er sich dabei verhält? Ein "harmloser" Kabelbrand, bei dem nur ein bisschen Kabel verschmort ist da noch das Geringste! Ein Kabelbrand kann sich auch ausweiten und katastrophale Folgen nach sich ziehen. Denkt nur nicht bloß daran, ein Kurzschluss kann nur im abgetauchten Zustand passieren, wenn es lediglich um die Frage geht "Sicherung hat gewirkt, aber Boot bleibt unten" bzw. "Boot verschmort, aber oben". Ein Kurzschluss kann z.B. auch mal auftreten, wenn ihr mit dem Boot gerade unterwegs seid und sich durch Vibrationen eine Isolierung durchscheuert oder anderweitig ein Kurzschluss einstellt. Wenn das im Kofferraum eures Autos passiert, merkt ihr das dann womöglich erst, wenn's schon zu spät ist! Und hinterher wird der Sachverständige feststellen: "Keine Sicherung, obwohl soetwas Stand der Technik ist - selbst schuld!"
Ein Brand kann sich auch zu Hause ereignen (meist dann, wenn keiner daheim ist), oder auch, wenn Boote auf der Messe nachts alleine herumstehen und vielleicht noch am Ladegerät hängen (also auch Ladeleitungen absichern!!!). Habt ihr auch daran gedacht? Nun sagt nicht, der spinnt, das kann ja gar nicht passieren. A u s s c h l i e ß e n kann man das nicht.
Deshalb steht es für mich außer Frage, Stromkreise abzusichern oder zumindestens eine Hauptsicherung unmittelbar hinter dem Akku anzuordnen. Natürlich müssen die Sicherungen r i c h t i g dimensioniert sein! Sie müssen mindestens den maximal auftretenden Betriebsstrom für die Dauer, in der er auftreten kann, ohne auszulösen verkraften. Die Sicherung muss also von ihrem Nennstrom und ihrer Ansprechcharakteristik (flink, mittelträge, träge) zweckmäßig ausgewählt werden. Natürlich muss auch der Leitungsquerschnitt an die zu erwartenden Betriebsströme angepasst sein (grobe Faustregel: 1Quadratmillimeter Leiterquerschnittsfläche pro 10A Leiterstrom). Wenn es darum geht, nur Motoren und Leitungen zu schützen, dann sind träge Sicherungen zweckmäßig, denn sie lassen kurzzeitig deutlich höhere Werte als den Nennwert zu. Die Leitungen oder Motoren haben selbst auch große thermische Zeitkonstanten und werden im allgemeinen auch durch träge Sicherungen noch ausreichend geschützt.
Übrigens, die Polyswitch-Sicherungen sind als rückstellbare Sicherungen für viele Anwendungen eine gute Alternative. Auch eine vorgeschaltete Glühlampe (z.B. Halogenlampe aus dem Auto) kann nach demselben Prinzip, nämlich als n i c h t l i n e a r e r Widerstand, bzw. als sogenannter Kaltleiter als selbstrückstellende Sicherung verwendet werden. Bei geringem Strom ist die Erwärmung gering und auch der Widerstand. Steigt der Strom und damit die Erwärmung, wächst der Widerstand beträchtlich an und begrenzt einen weiteren Stromanstieg. Bei einem Polyswitch ist dieser Effekt noch ausgeprägter, weil speziell hineinentwickelt.
Für die Auslegung einer Polyswitch-Sicherung sind mehrere Parameter zu beachten:
1.die maximale Betriebsspannung (ist bei unseren Niederspannungsanwendungen allerdings in der Regel kein Problem), 2. der maximale Haltestrom (das ist der höchstzulässige Strom, bei dem die Sicherung bei der spezifizierten Umgebungstemperatur garantiert noch nicht auslöst, 3. der minimale Schaltstrom (das ist der mindestens erforderliche Strom, bei dem die Sicherung garantiert auslöst) und 4. der maximale zulässige Schaltstrom (das ist der Strom, den die Sicherung noch abschalten kann, ohne dabei Schaden zu nehmen). Diese Angaben findet man in den Datenblättern der Sicherungen.
Bei der Dimensionierung sollte man auch beachten, dass bei höheren Umgebungstemperaturen der Polyswitch auch schon eher ansprechen kann; das gleiche gilt, wenn er nahe an warmen Teilen (z.B. Motor) angebracht ist oder selbst wärmeisoliert eingepackt ist. Daher sollte ein Polyswitch freistehend montiert sein.
Gruß

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1