THEMA:

Hallo Kollegen,

nachdem mein Engel ix d2 quasi fertig ist, habe ich mir ein neues Betätigungsfeld zugelegt.
Es handelt sich um ein betagtes U-995 von Schaffer.

Wo sich beim Engel alles relativ simpel dargestellt hat, liegt die Sache hier jedoch etwas anders.

Es beginnt außen. Der Lack ist nicht mehr schön, wellig, nasig und tropfig.
Der muss runter. Nur schleifen ist blöd, weil ich Nieten und Nähte nicht
versauen möchte ( und mein Arbeitszimmer auch nicht)
Gibt es da eventuell ein probates chemisches Mittel, den Anstrich wieder los zu werden ?
Ich gehe davon aus, dass es sich um einen kunstharzbasierten Lack handelt.

Dann das Innenleben: Silikon ist zur Bauzeit offenbar Trumpf gewesen.
Alles ist komplett damit geklebt worden. Bis auf die Parts, die mit
Epoxydharz vergossen sind...
Also habe ich erstmal alle Deckel abgenommen, die dicken Silikonwülste
entfernt und die kleinen fritzeligen minimistreste mit Zahnarztwerkzeugen
weggeknibbelt. AAAARRRGGGGHHHHH !!!!
Und dann das Boot entkernt.
Jetzt bin ich dabei, den ganzen Klebekrams raus zu frickeln, der dort
großzügig verteilt ist.
Dafür hätte ich gerne eine ganz dünne, lange dreifingrige Hand mit
messerscharfen Edelstahlkrallen

Was mich aber kolossal beruhigt ist die Tatsache, dass ich den alten Tauchkram nicht mehr verbauen muss.
Ein großartiger forumskollege hat mir tatsächlich einen passenden Kolbentank vermacht. DANKE !!!!

SO, bis hierher war das alles Grobkrams. Aber nun wird es spannend.
Und vielleicht können mir ein paar leute aus der Klemme helfen, die
das Boot kennen. (vermutlich reicht Zuspruch, damit ich mich traue,
die Säge anzusetze...)

1. Das vorder Tiefenruder muss versetzt und die Fläche angepasst werden. Das Gleiche gilt vermutlich für den Netzabweiserbügel vor den Rudern.

-Stressfrei. Neue Ruder anfertigen, neuen Bügel basteln, die Welle versetzen, gut ist !

2. Flutschlitze müssen angepasst werden

- Doof, aber kein Problem

3. die Seitenruder sind zu groß, zu weit hinten und die Anlenkungen sind nicht exakt. Dafür sind die hinteren Tiefenruder zu weit vorn und zu klein.

- s.o., alles machbar...jedenfalls theoretisch

4. jetzt wird es nämlich spannend: die hintere tiefenruderwelle ist gänzlich mit Harz eingeklebt und nicht mehr gangbar zu machen. Sehr sinnvoll...

- bedeutet nämlich: ich kriege die Ruder nicht raus, komme entsprechend
an nichts ran (die Sache mit der dünnen Hand...) und muss mir einen
guten Plan zurecht legen. Ich glaube, ich entferne das gesamte hintere
Totholz und baue es vernünftig wieder auf, mache die Ruder alle hübsch und bastele alles wieder ein.

5. Die Stevenrohre der Schraubenwellen sind durchgängig bis bis zu
den Propellern. Das sieht doof aus.

- und entspricht nicht dem original ! Was macht man da ? Komplett neue
Wellen, oder kann man die Stevenrohre einfach direkt an der Rumpfdurchführung bündig absägen ?

6. die hinteren Flutschlitze sind Flutluken bis Panoramafenster.

- und ich habe Angst, dass sich da mal ein Hecht oder dicker Karpfen
rein verirrt
Also spachtel ich die alle wieder zu und mache neue.
Dazu bräuchte ich ein paar detaillierte Nahaufnahmen der Heckpartie.
Dann kann ich mir größen und Sitz aus Plänen herleiten.

Tja, das ist eine kurze Beschreibung meiner Baustelle.
Der Rest sind Kleinigkeiten, denn der übrige Modellbau ist sehr sauber
ausgeführt und nicht zu beanstanden.

Über moralische Unterstützung würde ich mich sehr freuen, praktische Tips wären aber noch besser....

Schönen Dank und beste Grüße aus Hannover

Stefan