Hallo Leute,
ich will Euch mein erstes U-Boot vorstellen.
Nach mehreren Überwassermodellen wollte ich die Wasseroberfläche mal verlassen.
Das Boot sollte nicht zu groß sein, damit es auch im Urlaubsgepäck noch Platz findet und das man sich auf dem Weg zu See nicht den Rücken bricht.
Statisch tauchen sollte es können und nicht allzu schwer zu bauen sein. Gefallen sollte es mir natürlich auch noch. Mir gefallen eher die "Verdrängertypen" wie Hochseeschlepper.
Da war die Friedrich Schürer von Norbert Brüggen genau richtig.
Klein und wendig. Da kann man notfalls nach einem Platzregen auch mal vor dem Haus in einer Pfütze fahren

Im Auto findet sich immer ein Platz dafür und das tragen zum Wasser geht locker und leicht.
Auch das "knuffige" Aussehen gefällt mir sehr gut.
Von den Details her nicht so aufwändig und empfindlich wie ein VII C Boot, aber auch nicht so glatt wie ein Atom-Uboot.
Einen Baubericht erspare ich mir, weil ich denke das es da nichts besonderes zu sagen gibt.
Zuerst war ein Kolbentank angedacht. Aufgrund der Platzverhältnisse habe ich mich dann für einen Tauchsack mit Schlauchpumpe entschieden.
Beides kaufte ich von der Firma Thunder Tiger und ist normalerweise in der Neptun verbaut.
Ein Tauchsack fasst 200ml Wasser. Das war zuwenig um das Boot auf eine schöne KWL zu bringen.
Also wurde ein zweiter Sack bestellt. 400ml waren genau richtig.
Allerdings dauerte es dann mit einer Pumpe knapp über eine Minuten bis die Säcke gefüllt waren.
Eine Minute ist ziemlich lang wenn man darauf wartet.
Also wurde noch eine zweite Pumpe besorgt. Jede Pumpe befüllt einen Tauchsack.
Im Heckteil des Bootes befinden sich der Motor, der Fahrtenregler, die Servos für Tiefen- und Seitenruder und die BTS von Brüggen.
Das passt gerade so rein.
Das Technikgerüst besteht nur aus zwei Aluleisten. Zwischen den Leisten stehen die zwei Schlauchpumpen.
Oben darauf die zwei Tauchsäcke, vorne der Empfänger und der Lage- und Tiefenregler. Tiefenregler ist zwar etwas overdressed, aber nice to have.
Im Bugsegment, ganz unten sind zwei Bleibatterien mit je 12V 2,3Ah verbaut.
Ein Akku versorgt die Schlauchpumpen, der andere den Motor.
Das hat den Nachteil, das wenn man Bug und Heck trennen will jedes mal die Stecker abmachen muss.
Dafür habe ich fast keine Gewichte gebraucht und der Schwerpunkt liegt sehr tief.
Von dem tiefen Schwerpunkt erhoffte ich mir stabile Überwasserfahrt. Die Ballastsäcke
liegen in der oberen Hälfte. Wie sich das auf die Unterwasserstabilität auswirkt war mir unklar.
Die Bauzeit hat sich etwas in die Länge gezogen, aber als ein Bootsurlaub in Südfrankreich auf dem Programm stand musste es dann schnell gehen.
Urlaub auf einem Boot, jeden Tag auf dem Wasser, da musste die Schürer einfach mit.
Hier die ersten Meter auf dem Canal Du Midi.
Mit einer schönen Bugwelle fährt die Schürer sehr stabil. Auch in engen Kurven neigt sie sich kaum.
Überrascht war ich auch, das sie auch beim forschen Beschleunigen sich sehr wenig zur Seite neigt.
Der Motor ist viel zu stark und ich befürchtete ein starkes drehen um die Längsachse beim anfahren. Dem war aber nicht so.
Vielleicht weil die Akkus so tief im Rumpf liegen.
Tauchen habe ich mich nicht getraut, da das Wasser im Kanal sehr trüb ist.
Ein paar Tage später kamen wir an einen Fluß. Dieser ist sehr klar und hat einige Becken mit ruhigen Wasser.
Kleine Fahrt voraus in tieferes Wasser zum ersten Tauchversuch.
Tauchen und Fahrt auf Sehrohrtiefe
Obwohl der Lageregler nur grob Pi mal Daumen eingestellt wurde, läßt sich das Boot schön gleichmäßig auf Sehrohrtiefe fahren. Auch in Kurven.
Dann auf Tiefe gehen
Macht richtig Spaß. Da das Boot so klein und wendig ist, kann man schön im Sichtbreich fahren. Auch Unterwasser kaum Seitenneigung in den Kurven.
Anscheinend liegt der Schwerpunkt ganz günstig.
Etwas später dann am Mittelmeer. Hier war der starke Motor von Vorteil.
Auch hier war die Schürer sehr stabil.
Von den Überwasserschiffen kenn ich es, das kleine leichte Boote eher wie ein Ping Pong Ball über die Wellen hüpfen.
Die Schürer liegt aber tief und schwer im Wasser und hat die Wellen unterschnitten.
Der Turm
Die Anlenkung der Kortdüse war etwas schwierig. Im Kiel läuft das Gestänge für die Tiefenruder.
Ich wollte das man so wenig wie möglich sieht.
Das Technikgerüst
Hier noch einige Videos:
Überwasserfahrt
Auftauchen
Sehrohrfahrt
Unterwasser
Probleme gabs natürlich auch. Dazu aber mehr im Problemforum.
Das Boot hat mich voll und ganz begeistert.
Jetzt hat mich der U-Boot Virus auch erwischt. Das nächste Boot ist bereits
Geistig in Planung.
Sollte eine wenig größer sein, so um einen Meter und von der Art wie die Schürer sein.
Hat da jemand vielleicht einen Tip für mich?
Viele Grüße
Micha