Hallo Andreas,
ich selbst kenne die Engel-Tauchtanks und deren Motoren nicht, doch grundsätzlich kann ich deine Vermutung nur bestätigen: Die Motoren müssen auf jeden Fall entstört sein! Und dies gilt generell für alle herkömmlichen Kollektormotoren.
Allerdings kann es sein, dass deine Motoren bereits innerhalb des Gehäuses kleine Keramikkondensatoren von den Anschlüssen zum Gehäuse eingebaut haben (bei den Motoren der 380er, 540er Serie ist das beispielsweise so; man kann durch die ovalen Löcher im Bereich des Kollektors kleine braune Scheibenkondensatoren erkennen, deren dünne Drähte sind auch außen an den Anschlussfahnen sichtbar).
Ansonsten solltest du Kondensatoren extern anbringen, hierzu habe ich Hinweise in dem nachfolgenden Abschnitt, den ich vor einiger Zeit in einem anderen Forum schon einmal gepostet hatte:
Was die Entstörung von Bürstenmotoren angeht (besser: “Bedämpfung“ der Motorstörungen), so gibt es ein paar Grundregeln, die immer berücksichtigt werden sollten.
Als Minimum sind Entstörkondensatoren unmittelbar am Motor unverzichtbar. Wichtig ist, dass nicht nur ein Kondensator zwischen die beiden Motoranschlüsse geschaltet wird (dieser soll die sogenannten Gegentakt-Störspannungen bedämpfen, die zwischen den beiden Motorleitungen auftreten), sondern auch jeweils ein Kondensator von je einem Motoranschluss zum metallischen Motorgehäuse (diese sollen die sogenannten Gleichtakt-Störspannungen dämpfen, die zwischen den Motorleitungen und dem Gehäuse (mit Welle, Stevenrohr usw.) auftreten).
Häufig sind diese Gleichtaktstörungen (auch unsymmetrische Störungen genannt) dominant, daher sollte man nie auf Kondensatoren zum Motorgehäuse hin verzichten.
Bei den Kapazitätswerten gibt es einen relativ breiten Bereich, mit dem man ordentliche Entstörwirkungen erzielen kann, angefangen von mehreren nF bis hin zu einigen wenigen 10nF. Bei höheren Werten kann die Entstörwirkung schon wieder geringer werden, da solche Kondensatoren dann schon in dem Frequenzbereich, wo wir vornehmlich entstören müssen – unser 40MHz Fernsteuerband – schon oberhalb ihrer Eigenresonanzfrequenz liegen können und dann ihr Scheinwiderstand schon wieder ansteigt bzw. ihre Kurzschlusswirkung für Hochfrequenz nachlässt.
Ganz wichtig ist aber: DIE ANSCHLUSSDRÄHTE DER KONDENSATOREN MÜSSEN SO KURZ WIE MÖGLICH SEIN!!!
Jeder Zentimeter Drahtlänge bringt bereits eine Induktivität von rund 10nH mit ins Spiel, bei 40MHz hat man bei 1 cm schon einen induktiven Scheinwiderstand von rund 2,5 Ohm, so dass von einem richtigen HF-Kurzschluss bald keine Rede mehr sein kann!
Auch die Kondensatortechnologie hat einen gewissen Einfluss; Keramikkondensatoren haben bei gleicher Kapazität tendenziell höhere Eigenresonanzfrequenzen als gewickelte Folienkondensatoren und sind daher allgemein besser geeignet.
Die Kondensatoren müssen auch ausreichend spannungsfest sein, z.B. bei Betriebsspannungen von 12V sollten es schon mindestens 50V Kondensatoren sein, da ein Motor beim Kommutieren durchaus Störspannungsspitzen verursachen kann.
Mit Drosseln in den Motorleitungen lässt sich die Ausbreitung der restlichen Störungen entlang der Motorleitungen verblocken. Vielfach reicht ein niederpermeabler Ferrit-Rohrkern (AL-Wert ca. 1µH bis einige µH, z.B. Entstör-Klappkern) auf dem Leitungsbündel schon aus (Hin- und Rückleiter gemeinsam einmal oder einige wenige Male durch den Kern geführt).
Die Entstörwirkung von Drosseln beruht darauf, dass diese für hochfrequente Störspannungen bzw. Störströme einen hohen Widerstand darstellen. So hat z,B. eine Drossel von 10uH (Microhenry) bei 40MHz einen Wechselstromwiderstand von rund 2,5 Kiloohm (während ihr Gleichstromwiderstand im Milliohmbereich liegt). Die Drosseln erschweren damit den Störungen die Ausbreitung über die Motorleitungen.
Kondensatoren und Drosseln ergänzen sich in der Entstörwirkung: Sie wirken dann zusammen wie ein Spannungsteiler – die Drosseln als hochohmiger Längswiderstand und die Kondensatoren als Querzweig mit niedrigem Widerstand.
Eine gute Entstörung ist insbesondere wichtig, wenn man mit schwachen Empfangssignale rechnen muss, so z.B. beim Steuern über größere Entfernungen oder bei Modell-Ubooten unter Wasser, wo das Empfangssignal durch Reflexion und Dämpfung im Wasser nur noch schwach ankommt.