Hallo in die Runde,
als ich als Teenager den Disney-Film "20.000 Meilen unter dem Meer" gesehen hatte, war es um mich geschehen. Die Nautilus speziell aus diesem Film ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
In den über 30 Jahren seit dieser Zeit meldet sich in gewissen Zeitabständen immer wieder der Wunsch in meinem Hinterkopf, eines Tages eine funktionsfähige Disney-Nautilus im Wohnzimmer stehen zu haben, die auch optisch beeindruckt. Aus verschiedenen Gründen ist das Projekt bisher nie über ein gewisses Anfangsstadium hinaus gekommen.
Ab einem gewissen Alter, kaufen sich einige Männer ihre lang ersehnte Harley
, ich beschäftige mich nun wieder mit meinem Jugendtraum (s.o).
Was war bisher geschehen?
Als Jugendlicher hatte ich eines Tages die Idee, von dem Boot ein Wasserlinien-Mockup in dem Maßstab zu bauen, der mir damals vorschwebte. Naiv und voller Begeisterung wurde 1:25 festgelegt, frei nach dem Motto "Big is beautyful". Damit hätte das Modell eine Gesamtlänge von 270 von gehabt...
Das Mockup wurde also mit einem Innengerüst aus Wellpappe begonnen...
...und anschließend mit Pappe aus Schuhkartons, mit der Lochzange ausgestanzten Nieten und aus PVC tiefgezogenen Kuppeln verziert.
Dann wollte das junge Kerlchen "ernst" machen und begann mit dem Bau des Urmodells für eine spätere GfK-Form. Zuerst wurde eine stabile Bauhelling mit Rumpfhalterungen gebaut, dann der Disney-Spantriss auf Millimeterpaier in der geplanten Größe komplett neu gezeichnet, die (teilweise wahrhaft riesigen!) Spanten mit der Handlaubsäge ausgesägt...
und auf Gewindestangen aufgefädelt...
Irgendwann stand dann das Spantgerüst mit seinen imposanten 270 cm Länge im Wohnzimmer...
Dann wurden noch die Stringer eingeklebt, aber das Spantgerüst wanderte danach ins Regal, weil solche Dinge wie Abitur Wehrdienst und Ausbildung "dazwischen" kamen
Als dann mal ein bisschen Zeit war, wurde ein Namensschild aus Messing geätzt...
Dann kam eine Drehmaschine mit Teilapparat in den Haushalt und als Übungsstück wurde der 16 cm große Quirl gebaut (damals noch im falschen Design).
Anlässlich eines Umzuges schlug dann die traurige Stunde der Wahrheit. Was mir als inzwischen erwachsenem Menschen schon seit einiger Zeit klar war: Das Boot war definitiv zu groß für eine Mietwohnung und der Platz für den notwendigen Formenbau war ebenfalls nicht vorhanden. Das Spantgerüst wurde also abgewrackt. Übrig blieben Karton-Mockup, Schraube und Namensplakette...sowie die fixe Idee.
Vor vier Jahren wurde dann aus Neugier der Bauplan der Engel-Nautilus bestellt. Resümee: Die Technik ist wohl ausgereift, ich müßte also hier nicht das Rad noch einmal erfinden. Damit das Teil aber auch äußerlich vorzeigbar wird, müßte einiges daran geändert werden.
Es folgte wieder ein Umzug und weitere Zeit ging ins Land...die Idee blieb im Hintergrund. Dann zwischendurch mal als ein eher dürftiges Probestück einen optisch ansprechenderen Propeller zum (geplanten) Engel-Modell gebaut, Blätter aber nur eingesteckt...
Das erkannte Problem schon damals: Die Blätter sind unterschiedlich dick, sodass ohne CNC-Fräse der Eigenbau aus Messing ein Kompromiss bleibt,
Vor kurzem stellte ich dann beim Blick auf Engels Seite fest, dass man das Modell in einigen Teilen überarbeitet hat. Insbesondere die Sägen scheinen jetzt einigermaßen dem Filmvorbild zu entsprechen, der Turm ist jetzt aus Resin mit feineren Nieten, aber immer noch nicht in komplett korrekter Geometrie (zur Not hinnehmbar). Der Rumpf hat leider immer noch die viel zu großen Nieten...nach wie vor nur auf der oberen Hälfte.
Im Interesse der Optik würde das ein enormes Stück Arbeit werden. Nieten vom Oberschiff komplett abschleifen neue kleinere aus Resin gießen und den gesamten Rumpf neu damit bekleben, ebenso, wie mit allen anderen erforderlichen Details. Zeit und Geduld sind vorhanden...
Eine enorme Ermutigung, die Sache endlich mal anzugehen, war vor einiger Zeit der Blog von Bertram ("Nixblicker"), der seinerzeit aus dem Modell mit viel Akribie und handwerklichem Können ein wahres Schmuckstück gemacht hat :up:
Da ich, wie bereits geschildert, vor über 30 Jahren den Funktionsmodellbau an den berühmten Nagel gehängt hatte (damals nur RC-gesteuerte Überwasserschiffe), stehe ich vor dem Thema Modell-Uboot fast wieder so jungfräulich, wie ein Anfänger. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Ihr, die Ihr jetzt diesen Beitrag lest, mir quasi im Rahmen meines geistigen Crowdfundings beisteht und auf die Sprünge helft
Ich werde jetzt vermutlich Schritt für Schritt Fragen stellen, um mich dem Thema wieder fachlich zu hähern.
Erste Frage:
Um das gute Stück später steuern zu können, scheidet ja bekanntlich die 2,4 GHz-Technik aus. Erstaunt stelle ich bei meinen Recherchen im Netz fest, dass kaum noch ein vernunftiger Pultsender mit 40 MHz-Technik zu bekommen ist...da wird mir wieder bewußt, wie lange ich mich nicht mehr in der Szene bewegt habe
Von den (mir bekannten) Anbietern hat offenbar nur noch Robbe mit der "FC16 Boat + Truck" einen geeigneten Sender mit Zubehör. Sehe ich das richtig?
Viele Grüße
Caspar