Hallo,
einen magnetisch betätigten Ein/ Aus-Schalter kann man auch mit einem "normalen" (d.h. monostabilen) Relais aufbauen; ich selbst bevorzuge diese Lösung, weil man damit bei der Auswahl von Relais viel flexibler ist (es gibt viel mehr monostabile als bistabile Typen). Die Variante mit dem monostabilen Relais hat zudem den Vorzug, dass man immer sicher ausschalten kann, auch bei völlig leerem Akku. Bei einem bistabilen Relais muss ja immerhin der Akku noch so viel Spannung haben, dass die zweite Spule zum Abschalten noch genügend Magnetkraft zum Bewegen der Kontakte aufbringt (was man bei der Auslegung berücksichtigen muss).
Ich setze meine Schaltungen schon seit über 20Jahren problemlos ein.
Im nachfolgenden Bild habe ich ein Schaltungsbeispiel aufgeführt, wie ich es für ein kleineres Überwasser-Schiffsmodell aufgebaut habe. Die Hauptsicherung ist dort nur mit 5A bemessen, sie kann natürlich für größere Verbraucherströme entsprechend vergrößert werden.
Die Dimensionierung der Widerstände bezieht sich auf das dort angegebene Relais; wenn andere Relais verwendet werden, müssen die Widerstände in der Regel anders bemessen werden (eine Anleitung dazu kann ich im Bedarfsfall angeben) .
Hier habe ich auch noch die Funktionsbeschreibung :
1.Bestandteile der Schaltung
Der magnetisch zu betätigende EIN / AUS-Schalter dient dazu, eine am Eingangsstecker J1 anliegende Akkuspannung auf die an der Ausgangsbuchse J2 angeschlossenen Verbraucher durchzuschalten. Er besitzt unmittelbar im Eingang eine Schmelzsicherung, um bei exzessiver Überlastung bzw. Kurzschluss auf der Verbraucherseite die Brandgefährdungen zu verhindern.
Schaltelement für den Verbraucherstrom ist das Relais K1, von dem der Schließkontakt verwendet wird. Die Ansteuerung der Relaisspule zum Ein- bzw. Ausschalten erfolgt über die Reedkontakte S1 (EIN) und S2 (AUS). Die Reedkontakte sind mit hinreichendem Abstand zueinander angeordnet, so dass sie bei Annäherung eines Magneten nicht beide gleichzeitig schalten können.
Die Widerstände R1 und R2 werden für die Selbsthalteschleife und den Abschaltkreis benötigt.
2. Funktionsbeschreibung
Führt man einen Magneten an S1 heran, so schließt S1 und legt den Spulenanschluss X1 des Relais K1 an den Pluspol der Betriebsspannung; der Spulenanschluss X2 liegt am Minuspol und so kann ein Strom über S1 durch die Relaisspule fließen, so dass das Relais K1 anzieht und die Verbindung zwischen den Kontakten C und NO herstellt, womit der Pluspol zur Ausgangsbuchse J2 und damit zu den Verbrauchern durchgeschaltet wird. Sobald K1 angezogen hat, kann der Magnet wieder weggenommen werden; die Spule von K1 erhält nun über den Widerstand R1 weiterhin Strom. Dieser ist wegen des in Reihe liegenden Widerstandes R1 etwas geringer als zu Anfang, was jedoch nichts ausmacht, da das Relais im angezogenen Zustand zum Halten mit wenig Strom auskommt. K1 bleibt somit dauerhaft eingeschaltet.
Zum Ausschalten wird der Magnet an S2 herangeführt. Wenn S2 schließt, so zieht er den Spulenanschluss X1 über R2 zum Minuspol hin; der Strom durch R1 fließt jetzt hauptsächlich über R2 und S2 zum Minuspol ab und der restliche Strom durch die Relaisspule reicht nicht mehr aus, das Relais angezogen zu halten - das Relais fällt ab und schaltet die Spannung an der Ausgangsbuchse ab.
Daten zum Relais OMRON G2R-1-E-6V (gemessen an einem Muster)
Anzug (bzw. EIN) ab einer Spulenspannung UEIN min = 3,4V
Abfall (bzw. AUS) ab einer Spulenspannung UAUS max = 1,8V
Abfall mit Vorwiderstand 82Ohm; ab einer Spulenspannung: U'AUS max = 2,9V
Ruhestromaufnahme bei 7,2V mit Vorwiderstand 82Ohm;: ISpule = 48mA