Hallo Windi,
wichtig ist, dass du nicht nur einen Kondensator zwischen die beiden Motoranschlüsse schaltest (dieser soll die sogenannten Gegentakt-Störspannungen bedämpfen, die zwischen den beiden Motorleitungen auftreten), sondern auch jeweils einen Kondensator von je einem Motoranschluss zum metallischen Gehäuse (diese sollen die sogenannten Gleichtakt-Störspannungen dämpfen, die zwischen den Motorleitungen und dem Gehäuse (mit Welle, Stevenrohr usw.) auftreten).
Bei den Kapazitätswerten gibt es einen relativ breiten Bereich, mit dem man ordentliche Entstörwirkungen erzielen kann, angefangen von mehreren nF bis hin zu mehreren 10nF. Bei Werten oberhalb von 100nF von bedrahteten Kondensatoren kann die Entstörwirkung schon wieder etwas geringer werden, da solche Kondensatoren dann schon in dem Frequenzbereich, wo wir vornehmlich entstören müssen – unser 40MHz Fernsteuerband – schon oberhalb ihrer Eigenresonanzfrequenz liegen können und dann ihr Scheinwiderstand schon wieder ansteigt bzw. ihre Kurzschlusswirkung für Hochfrequenz nachlässt. Kondensatoren im µF-Bereich (solange es keine speziellen Durchführungskondensatoren aus der HF-Technik sind) oder gar große Elkos sind ungeeignet.
Ganz wichtig ist aber: DIE ANSCHLUSSDRÄHTE DER KONDENSATOREN MÜSSEN SO KURZ WIE MÖGLICH SEIN!!!
Jeder Zentimeter Drahtlänge bringt bereits eine Induktivität von rund 10nH mit ins Spiel, bei 40MHz hat man bei 1 cm schon einen induktiven Scheinwiderstand von rund 2,5 Ohm, so dass von einem richtigen HF-Kurzschluss bald keine Rede mehr sein kann!
Auch die Kondensatortechnologie hat einen gewissen Einfluss; Keramikkondensatoren haben bei gleicher Kapazität tendenziell höhere Eigenresonanzfrequenzen als gewickelte Folienkondensatoren und sind daher allgemein besser geeignet.
Die Kondensatoren müssen auch ausreichend spannungsfest sein, z.B. bei Betriebsspannungen von 12V würde ich mindestens 50V Kondensatoren auswählen, da ein Motor beim Kommutieren durchaus Störspannungsspitzen verursachen kann.
Gruß
Hermann