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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #21908

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Hallo,

hier mal eine andere Variante für einen Robbe-Umbau zu einem Statiker.



Letztes Jahr haben wir ein dynamisches Robbe Typ XXI erworben, mussten jedoch feststellen, dass es im Vergleich zum U-47, nur sehr schwerfällig dynamisch taucht.

Also, haben wir uns für einen Umbau zum Statiker entschlossen. Für das dynamische Tauchen hatten wir das Technikgestell so umgebaut, dass 4 statt 2 der 6V-Robbe-Akkus darin Platz finden. Das Elektronikfach fiel dementsprechend klein aus. Auch ein Empfängerakku mit 4 Zellen und 4000 mAh wollte untergebracht werden.

Zwei Kolbentanks hätten einen Neubau des Technikgestells erforderlich gemacht, ob da die gleiche Akkukapazität Platz gehabt hätte, wäre fraglich gewesen. Gleiches gilt auch für einen Umbau auf Tauchbeutel im Druckkörper.

Aber das Typ XXI hat ja oberhalb des Druckkörpers zwei paralelle Röhren als Auftriebskörper.
Warum also nicht die Auftriebskörper fluten?

Leichter gesagt, als getan.



Die Deckel der Röhren sind hier noch nicht verklebt.




Eine Kavan-Pumpe von Conrad im wasserumspühlten Heck sorgt für eine Fördermenge von ca. 1,8 Liter pro Minute.

Man muss jedoch eine Lösung für die Entlüftung der Röhren finden. Anfangs wurde an Schiebekolben gedacht, die vom einströmenden Wasser nach vorne gedrückt werden, und die Luft am anderen Ende der Röhren durch eine Schlauchleitung in den Druckkörper entweichen lassen. Da aber hier die Gefahr besteht, dass das Boot zunächst hecklastigt tauchen würde oder ein Kolben klemmen könnte, wurde diese Idee verworfen. Alternativlösung war, das Fluten von Gummischläuchen in den Röhren.



Hierzu wurden 26" Fahrradschläuche durchgeschnitten, und an beiden Enden sorgfältig gefaltet und mit dem Gummikleber für Fahrradschläuche verklebt.



Da beim Fluten der Schläuche die Entlüftung der Röhren gewährleistet sein muss, haben wir oben auf den Schläuchen einen roten Kunststofff-Faden (z.B. "Kunststoffdrähte" vom Rasenschneider) geklebt. Er verhindert, dass sich an einem Ende, der Schlauch rundherum an die Innenwand der Röhre legt und so der Restluft den Weg abschneidet.



Hier sieht man, dass das Reifenventil durch den Deckel ragt. Die Befüllung mit Ballastwasser erfolgt nicht direkt durch das Ventil sondern durch ein ca. 50cm langes Messingrohr, dass bis zur Schlauchmitte reicht. Mit kurzen schwarzen Schrumpfschläuchen wurde hier der Durchmesser für die Wasserschläuche angepasst. Es ist darauf zu achten, dass das Messingrohr im Schlauch zum Boden geneigt ist.



Auf diesem Foto sehen wir, wie ein kompletter Schlauch in eine dritte Röhre eingeführt wird. Erste Probefahrten ergaben nämlich, dass die beiden Röhren mit dieser Schlauch-Lösung leider nicht den vollen Füllungsgrad erreichen konnten und immer noch ein Restauftrieb vorhanden war.



Hier sieht man in der dritten Röhre (Kabel-Leerrohr mit 32mm Durchm. aus der Elektroinstallation) den Kunststoffring (... der als schmale ,,Scheibe" vom Rohr abgesägt und gekürzt und enger gebogen wurde). Das ist wichtig, damit die angefertigten Kunststoffdeckel nicht nach innen gedrückt werden; das gilt auch für die beiden ersten Röhren.



Hier sieht man am Beispiel der dritten Röhre, wie Bugseitig der Entlüftungsschlauch angeschlossen wird (der Deckel ist hier noch nicht verklebt). Gleiches gilt auch für die ersten beiden Röhren. Dann werden die drei Luftschläuche von den Röhren vorne in den Bugdeckel des Druckkörpers geführt. Der leichte Überdruck, der durch das Fluten der Röhren im Druckkörper entsteht, ist natürlich beim Lenzen wieder wichtig. Dass man für diese Arbeiten umständlicherweise den Servokasten für die vorderen Tiefenruder ausbauen muss macht leider viel Arbeit.



Für die besagte dritte Röhre musste natürlich ein Deckungsgleiches Loch durch alle Spannten gefräst werden. Das ist bei einem Neubau natürlich einfacher als bei einem fertigten Modell.
Der gezeigte Fräser hat einen Durchmesser von 31mm.



Das genaue Maß musste dann noch mit einer 32mm Schleifkugel aufgerieben werden.



Dieser Spannt im Vorschiff, konnte auch ohne Verlängerung erreicht werden.



Hier ein Verlängerungssatz mit einem angepaßten Edelstahlrohr von 1m Länge und einem Bohrfutter speziell für Bit-Schrauber, da die Fräsarbeiten im Kunststoff nur von Hand ausgeführt wurden. Vor dem Fräsen musste erst noch ein deckungsgleiches Loch von 10mm durch alle Spannten gebohrt werden. Nach jedem Spannt wurde das Bohrfutter vom Edelstahlrohr abgebaut und nach dem durchbohrten Spannt wieder zusammen gesetzt um den nächsten Spannt zu bohren.



Beim Fräsen beginnt man dann in umgekehrter Reihenfolge, so dass die o. g. 10mm Löcher für das Edelstahlrohr mit Fräser eine deckungsgleiche Führung durch alle Spannten bilden. Hier sind oben links und rechts schon die Löcher für die Kabeldurchführungen der Bugservos und Turmfunktionen gebohrt.



Hier ein Bild von einer Probefahrt im Modellboot-Teich ( "unser Trimmbecken") im Hamburger Stadtpark vom Herbst letzten Jahres.



Die drei Röhren können Ballastwasser von 1,6 Liter aufnehmen, damit kann sich das Typ XXI, hier in einem Schwimmbad, locker auf Grund legen. Auf ein Abklemm-Servo für die Ballastwasser-Schläuche wurde erst einmal verzichtet, das Boot taucht so nach ca. 15 min. wieder auf. Für die Probefahrten ein gewisser "Sicherheitsgewinn".

Doch damit waren die Arbeiten an dem Modell noch lange nicht abgeschlossen, Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Jürgen

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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #21909

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Hallo Jürgen!
Sehr Interessant Variante beim Robbe Boot, gefällt mir.
Auch Danke für Deinen tollen Bericht, bin auf mehr gespannt.
Gruß
Andreas

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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #21910

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Hallo
Wie verhält sich das Boot bei Kurvenfahrt unter Wasser? Neigt es sich stark, oder pendelt? Da der Schwerpunkt nach oben verschoben wurde, müßte sich das doch trotz des schmalen Rumpfquerschnitt bemerkbar machen.
Die Idee ist aber bemerkenswert, danke für den Bericht.
mfg HF
MSV Fürstenwalde.de --- www.msv-fuerstenwalde.de/

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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #21911

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Tolle Idee. Aber wie ist es bei Teilfüllung? Kippt das U-Boot nach vorne oder nach hinten? Füllen sich die Tanks einigermaßen gleichmäßig?

Gruß
Dennis
Fasten? Ja. Aber bitte nur zwischen den Mahlzeiten.

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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #21912

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Hallo,

@godfligher:

Obwohl hier 1,6 Kilo Ballastwasser oberhalb des Druckkörpers liegen, wirkt es sich auf das Fahrverhalten in keinster Weise negativ aus.

Leider habe ich erst wieder nächste Woche eine Kamera zur Verfügung, und werde später noch Bilder vom umgebauten Technikgerüst posten.

Das ganze Tauchsystem ist eher eine "Zufallserfindung", nach dem Moto: "Versuch und Irrtum"

Wie ich oben beschrieben habe, hatten wir beim dynamischen Tauchen immer mit der Akkukapazität zu kämpfen und haben das Technikgerüst so umgebaut, dass 4 6V-Robbe-Akkus (je 1 kg) Platz haben. Dadurch bekam das Boot einen gewaltigen tiefen Schwerpunkt, der zusätzliche Auftriebskörper von über 2000 cm³ aus Hartschaum erforderlich machte. Diese Auftriebskörper sind links und rechts an der Innenseite der Boardwand unterhalb der Auftriebs-Röhren von Robbe zu erkennen. Sie gehen durch das ganze Boot. Da der Rumpf vorne schlanker wird, wurde auf den, damals ausgebauten Druckkörper mit Doppelklebeband das Sandpapier geklebt, um so die Form des Hartschaums pefekt passend zum Druckkörper-Rohr in Form zu schleifen. Weitere Auftriebskörper finden noch im Bugraum und unter dem Achterdeck Platz.



Einer der Auftriebskörper ist auf diesem Bild an der linken Boardwand zu erkennen, teilweise Schwarz lackiert.

Ohne diese zusätzlichen Auftriebskörper würde das Boot auch ohne Ballastwasser untergehen. Aus dem Verhältniss von tiefem Schwerpunkt durch die zzgl. Akkus und zzgl. Auftriebskörpern ist eine so große Stabilität gegeben, dass sich auch bei Unterwasserfahrten keine negativen Fahreigenschafften bemerkbar machen. Bemerkenswert ist auch, dass wir die Original-KWL beibehalten konnten.


@Exocet00:

Auch bei Teilfüllung hält das Boot von selbst die Waage und ist weder heck- noch buglastig, noch neigt es zur Schlagseite.

Man darf davon ausgehen, dass sich das Wasser in den Tanks relativ gleichmäßig verteilt.


@alle

Hier sind verschiedene Fahrmanöver und einige begrenzte Tauchmanöver (Abtauchen in 50 Sekunden) zu sehen, weil der Modellboot-Teich an der tiefsten Stelle nur 70 cm tief ist:




Hier ist gleich am Anfang unser Typ XXI mit teilgefluteten Ballast zu sehen. Die restliche Zeit zeigt unser dynamsiches U-47:

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Robbe Typ XXI - Statisch: Umbau einmal anders: 14 Jahre 7 Monate her #22004

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Hallo,
hier nun endlich Bilder mit der fertig eingebauten dritten Röhre.
Oben sieht man im ersten Video gleich einen Tauchvorgang innerhalb von 50 Sekunden: Zwar liegt das Ballastwasser dann über dem Druckkörper, jedoch wird das Boot nicht kopflastig, denn das Wasser in den Röhren ist genau so schwer wie das Wasser aussen im Teich. Da sich die Röhren auf Höhe der Wasserlinie befinden und schon beim Fluten eintauchen, wäre das Boot nur an Land (z. B. im "Trockendock") im gefluteten Zustand kopflastig. Man neutralisiert ja nur den Auftrieb und die sog. metazentrischen Werte (z. B. von Gewichtsschwerpunkt und Auftriebsschwerpunkt usw.) halten es aufrecht. - Ich bin aber kein Ing. und habe daher mehr ausprobiert als berechnet.

Auf dem Video hechtet das Boot manchmal wie ein Delfin, weil die Wassertiefe recht gering ist (70cm in der Mitte, nur 33cm am Beckenrand) und deshalb ein weiterer Tauchversuch hektisch abgebrochen werden musste.



Das violette Schieberventil ermöglicht es, die dritte Röhre vorher "abzuschalten", so hat man dann immer noch einen Halbstatiker für unsichere Gewässer.


Um die Akkus zu Laden, reicht es, das Technikgestell nur bis zum Motorspannt auszufahren. Hier sind die Ladebuchsen.


Links die Ladebuchse für den Empfängerakku, rechts für die Fahrakkus.
Der "Dorn" in den Ladebuchsen hat einen unterschiedlichen Durchmesser, um Verwechslungen auszuschliessen. (2,5 und 2,1mm) Das Technikgestell wurde hier mit Gewindestangen verstärkt.


Hier sieht man den Hauptschalter, der beide Stromkreise vom Modellbetrieb nicht auf "aus" sondern zu den Ladebuchsen umschaltet. Die grüne LED gehört zum Lage- und Tiefenregler LTR.


Unter den Antriebswellen liegt der Lage- und Tiefenregler LTR von Brüggen (nicht ganz billig, aber Sehrohrtiefe halten - kein Problem)


Links im Bild sieht man den SMD-Baustein 2-Kanalschalter Artikel-Nr. 225126 -62 Conrad, schaltet das kleine schwarzen Relais (darüber).

Das Relais schaltet gleichzeitig die eingeklappten vorderen Tiefenruder, den Lage- und Tiefenregler LTR und die rote Tauchleuchte bei Überwasserfahrt aus.



Das ehemalige Elektronikfach ist etwas länger als ein Akku.
Hier findet auch der flache Fahrregler (T2M Aquaspeed 50) Platz.


Und hier die besagten 4 Robbe-Akkus (Paarweise zu 12 V geschaltet). Die reichen für einen Statiker für einen stundenlangen Nachmittag am Teich. Im, nun extrem kleinen, Elektronikfach herrscht noch etwas Unordnung.


Hier wieder der 2-Kanalschalter Artikel-Nr. 225126 -62 von Conrad. Man kann mit den kleinen Potis die sog. "Schaltschwelle" einstellen. So bekommt ein Steuerknüppel auf der Graupner X412 weitere Funktionen, in dem man die Trimmung des Steuerknüppels in die Endlage verschiebt, und dann, z. B. die Tauchpumpe ansteuert. Bleibt die Trimmung neutral, haben die Knüppel nur ihre einfache Funktion. Der 2-Kanalschalter kann jedoch keinen Motor umpolen, daher steuert er das schwarze Motorumpolrelais 12V Artikel-Nr. 505013-62 im Vordergrund für die KAVAN-Pumpe an. - Später soll dann diese Schaltung durch eine BTS 2 ersetzt werden.


Hier fand der Empfängerakku Platz. Man sieht auch, wie das Gestell mit Metallwinkeln und Aluschienen verstärkt wurde.


Ein Blick in den Druckkörper: Backbord das Flachbandkabel für die drehbaren Flaktürme, Positionslampen, Tauchleuchte und Antenne. Steuerbord für die vorderen Tiefenruder/Einklappfunktion und Lautsprecher.


Im Bugraum sieht man die Schlauchanschlüsse am Druckkörper für die Entlüftung der Ballaströhren.



Es bleiben immer noch Baustellen: Flaktürme sollen sich gegenläufig drehen, Figuren (?) U-Bootbesatzung in 1:40 oder 1:35 ist schwer zu bekommen, die Reed-Kontakte für den Hauptschalter, doch ein Aklemmservo(?), Tiefendruckschalter, Beschriftung (?), das Soundmodul mit Lautsprecher.....

Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Jürgen

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