Hallo Micha,
es ist zwar durchaus möglich, den Minuspol mit dem metallischen Technikgerüst zu verbinden und so eine ausgedehnte "Masse" zu erzeugen. Allerdings sehe ich darin außer einer fragwürdigen Einsparung von Minus-Leiter-Kabeln keine Vorteile, denn über das Technikgerüst würde ich aus mehreren Gründen keine Rückströme von Verbrauchern fließen lassen wollen (so wie beim Auto, z.B. vom Akku zum Drehzahlsteller über Kabel und vom Minuspol des Drehzahlstellers über das Technikgerüst zurück zum Akku). Erstens müsstest du dafür sorgen, dass das Technikgerüst immer durchgängigen und niederohmigen Kontakt hat, und zweitens können durch die Vermaschung durch den gemeinsamen Rückleiter Technikgerüst Störeinkopplungen zwischen verschiedenen Verbrauchern auftreten. Außerdem spannst du damit meist unnötig große Flächen zwischen Hin-und Rückleiter auf, was störende magnetische Verkopplungen zwischen verschiedenen Leitungen begünstigt.
Besser ist es, jedem Verbraucher neben seinem Hinleiter (+) auch direkt daneben den Rückleiter (-) mitzugeben. Das metallische Technikgerüst würde ich auch nicht galvanisch (d.h. gleichstrommäßig per Draht) mit dem Minuspol verbinden, weil dann bereits jeder kleine eventuelle Isolationsfehler von Plus zum Technikgerüst zu einem Kurzschluss führt. Wohl aber ist es sinnvoll, das Technikgerüst über einen Keramikkondensator (10nf ....100nF) mit dem Minuspol hochfrequenzmäßig zu verbinden. Das habe ich bei meinen Ubooten auch so gemacht.
Auch bei unseren "großen Vorbildern" bemüht man sich, den Rumpf so gut es geht frei von betriebsmäßigen Strömen zu halten; die Stromversorgungsnetze sind alle vom Schiffsrumpf allpolig isoliert und die Isolation wird betriebsmäßig überwacht.
