Hallo Reiner,
wenn du die Lageregelung planst, solltest du vor allem ein dynamisches Stellglied in Form von Hubpropellern in Betracht ziehen; im Prinzip reicht ein Hubtriebwerk, das entweder weit vorn oder weit achtern (d.h. weit vom Schwerpunkt bzw. Auftriebsmittelpunkt angeordnet ist.
Ich fürchte, ein Stellglied für die Lageregelung mit Kolbentanks oder Pumpen, das mittels Aufnahme von Ballastwasser oder durch Umpumpen von Flüssigkeit von vorn nach hinten (oder umgekehrt) statische Vertikalkräfte erzeugt, wird dir regelungstechnisch Probleme bereiten. Die Stellkräfte bauen sich hier nur langsam auf (du musst ja erst Ballastmengen "aufintegrieren", das dauert). Die hinterhergeschleppte Glasfaser erzeugt demgegenüber relativ schnell veränderliche Störkräfte.
Bei einem Hubtriebwerk hast du dagegen die Stellkräfte wie bei einem Multicopter sofort in der benötigten Größe verfügbar.
Wenn unbedingt statisch (wenn kein Hubpropeller integrierbar ist), dann ist es besser, entweder im Rumpf ein Ballastgewicht in Längsrichtung zu verschieben oder fest installiertes Ballastwasser mittels Kolben o. ä. zu verschieben. In diesem Falle braucht keine Arbeit gegen den Tauchdruck geleistet zu werden, wodurch hier die benötigten Leistungen geringer und von der Tauchtiefe unabhängig sind. Hast du dagegen Ballastwasseraufnahme/ -abgabe von/ nach außen, so muss der Kolbenantrieb oder die Pumpe jedesmal Arbeit gegen den Tauchdruck leisten, und zwar umso mehr, je tiefer du tauchst. Die gegen den Tauchdruck geleistete Arbeit W entspricht dem Produkt aus Tauchdruck p mal dem Volumen der verschobenen Wassermenge V, d.h. in 10m Wassertiefe sind das für 1Kubikzentimeter Volumen 0,1Ws an Energie, zuzüglich der Verluste durch Kolben- und Getriebereibung, elektrische Verlust usw..
Das ist zu berücksichtigen.
Für eine Schweberegelung (Regelung auf eine konstante Tiefe bei nicht fahrendem Boot) gilt das Gleiche. Mit einem Ballastwassertank (Kolbentank oder Pumpe-Tank-System kann man das Boot zunächst zum Abtauchen bringen und die eigentliche Regelung übernimmt dann ein Hubtriebwerk (das ist auch da schneller und ökonomischer). Für die Schwebe- und Lageregelung benötigt man allerdings zwei Triebwerke (vorn und achtern), die einmal für die Schweberegelung gleichsinnig, für die Lageregelung gegensinnig arbeiten.