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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 2 Monate her #34615

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Ein U-Boot das nicht taucht...

...ist vielleicht kein U-Boot.

Nachdem ich mich in letzter Zeit etwas vom Modellbau zurückgezogen hatte überkam mich wieder einmal die Lust, etwas zu bauen, das nicht jeder hat.

Dabei stieß ich auf diese Seite: www.building-model-boats.com/ und wusste sofort, was ich haben wollte.

Nachdem mir auf den letzten zwei Ausstellungen immer der selbe Kerl über meine U-Boote gebrettert war und mir dabei eine Ruderflosse abgefahren hatte, wollte ich dieses Mal etwas haben, bei dem er mal den kürzeren zieht.
Es sollte gut sichtbar sein, selten und eine außergewöhnliche Form haben. Sonderfunktionen mussten natürlich auch einbaubar sein.
Und es sollte natürlich recht einfach zu bauen und zu transportieren sein, also nicht länger als einen Meter.

Die USS Monitor kam da genau richtig, sie liegt zwar tief im Wasser, aber dieses mal würde sein Kahn bei mir auf dem Deck liegen bleiben. :twisted:


Also den Plan gekauft und auf einen hier üblichen Maßstab skaliert. Das Ergab eine Länge von etwas über einem Meter bei einer Breite von 25 cm und etwa neun Kilogramm Verdrängung.


Der Rumpf sollte aus GfK bestehen, der Boden und das Deck dabei zur Stabilität aus Sperrholz sein. Bei der einfachen Rumpfform drängte sich eine Schichtbauweise geradezu auf. Die drei "Decks", Rumpfboden, Zwischendeck (Unterseite des beim Original "raft" genannten Panzergürtels) und das eigentliche Deck habe ich aus 4mm Pappelsperrholz ausgeschnitten, die Zwischenräume mit Styrodur aufgefüllt und verschliffen. Den Schraubentunnel habe ich gleich mit eingebaut.

Der unlaminierte Rumpf von der Unterseite:


Da das Deck eine Wölbung mit zwei Millimetern Höhe nach allen Seiten hatte, habe ich das Deck mit Balsaholz aufgedickt und entsprechend verschliffen.
Das ganze habe ich dann von außen mit zwei Lagen 163g-Gewebe laminiert, wobei der Panzergürtel an den Seiten noch zusätzlich zwei Lagen 290g-Biaxialgelege und noch mal eine Lage billiges Baukarktgewebe erhielt, das wegmusste.
Das mag übertrieben erscheinen, aber wenn man das Freibord des Originals herunterrechnet, liegt die Deckskante nur acht Millimeter über Wasser. Bei Kollisionen wäre das Modell also sehr gefährdet.

Eben dieses niedrige Freibord, kombiniert mit dem Mangel an Aufbauten und einem übersichtlichen Deck, verbietet einen herkömmlichen Zugriff über Decksöffnungen. Die Aufbauten mit einem Süllrand aufzusetzen würde höchstens mit dem Geschützturm funktionieren, verschraubte Deckel könnte man auf dem detailarmen Deck niemals tarnen.

Deshalb habe ich mich bei den Bauweisen von Modellubooten bedient, was auch die Überschrift erklärt: Der Rumpf hat seine Öffnung unter Wasser, genauer auf der Unterseite des Panzergürtels.

Die Rumpfhälften von Innen:


Der Rumpf wurde also auf der Unterseite des Panzergürtels aufgeschnitten, vom Styrodur befreit und von innen auslaminiert.
Der Panzergürtel bekam dann eine umlaufende Auflage mit Dichtungssitz und Gewindebuchsen eingeklebt, wobei die Schrauben außerhalb der Dichtung liegen und nicht extra abgedichtet werden müssen. Im Bild oben sind der Absatz und die Gewindebuchsen zu erkennen.

Nach dem üblichen Spachteln und Schleifen habe ich an Bug und Heck noch Messingbleche eingeklebt, da der Spachtel an der Spitze nicht lange gehalten hätte.



Somit war der Rumpfbau abgeschlossen.
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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 2 Monate her #34616

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Da der Rumpf nun zweigeteilt ist, konnte ich einigermaßen parallel an Details und Technik arbeiten.

Vor- und Nachteil dieses Vorbilds ist das leere Deck, in gefechtsklarem Zustand stehen nur das Steuerhaus und der Geschützturm auf dem Deck, für die Marschfahrt werden auf dem Achterdeck zerlegbare Abgas- und Zuluftschächte montiert, über den Geschützturm wird auf Stützen ein zeltähnliches Segeltuchdach montiert.

Also habe ich mich dazu entschlossen, die eisernen Panzerplatten darzustellen. Diese wurden bei Rumpf und Deck auf eine hölzerne Panzerung genietet (der Seitenpanzer außen fünf einzöllige Eisenplatten, vermutlich mit Holz hinterlegt; Deck ein Zoll Eisen mit Holzpanzerung), der Turm bestand aus acht Zoll vernieteten Stahlplatten.

Bei meinem gewählten Maßstab sind die Decksplatten 18mm lang und 36mm breit, relativ zum Schiff gesehen. Dabei haben sie in Längsrichtung einen Abstand von 0,3mm und in Querrichtung 0,5mm. Befestigt habe ich die Platten mit doppelseitigem Klebeband, etwas kleiner geschnitten als die Plattengröße.

Eine Decksplatte von der Klebeseite:


Die Anfänge:


Etwa ein Viertel der Decksfläche:



Ich war dankbar dafür, dass die Nieten auf dem Rumpf versenkt wurden, wodurch schon beim Original eine glatte Decksfläche entstand, die Decksplatten wurden jeweils mit 26 Nieten befestigt, viel Spaß beim Rechnen.

Nur die Nieten des Turmes hatten Halbrundköpfe, im Original 2 1/2 Zoll (63,5mm) Durchmesser, im Modell immer noch 1,2mm.
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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 2 Monate her #34617

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Hier kann man den Aufbau des Turmes gut erkennen, die Geschützpforten habe ich hergestellt, indem ich den Turm in eine Fräse eingespannt und die Langlöcher dann aus drei einzelnen Bohrungen hergestellt habe. Das wurde im Original genau so gemacht, die Kanten hat man damals entfernen wollen, es dann aber nicht getan, da es nur kosmetisch war.




Wer sich jetzt fragt, warum ich das Deck nicht graviert habe:

Ich rechne fest mit Zusammenstößen und entsprechenden Schäden, es ist einfacher, einzelne Platten auszutauschen, als eine Gravur neu zu machen. Außerdem hätte ich einen Fehler beim Gravieren nicht so einfach korrigieren können.
Der Aufwand hat sich meiner Meinung nach gelohnt.
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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 2 Monate her #34618

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Hallo Dominik!

Dein Monitor sieht bis jetzt sehr gut aus.
Eine solide Arbeit, mit GFK Rumpf, auch der Turm mit den Holzleisten gefällt
mit gut.
Seit Jahren habe ich Pläne von zwei russischen Monitoren liegen, bis jetzt
konnte ich mich nicht dazu durchringen mit dem Bau anzufangen.

Gruß, Reinhard.

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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 2 Monate her #34619

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Ich muss heute Abend mal neue Fotos machen, das Äußere ist bis auf den Seitenpanzer und das Steuerhaus fertig.

Aber so sehr dir die Holzleisten gefallen, das wird alles schwarz gestrichen.
Ich hatte die Wahl zwischen Kunststoff und Holz. Polystyrol hätte den Bau einfacher gemacht, wäre allerdings weniger stabil gewesen und hätte sich vermutlich mit der Zeit verzogen.

Die Rumpfform ist, wie beim Original geplant, für einfachen Bau ausgelegt, was natürlich auch für den Nachbau äußerst vorteilhaft ist.

Das interessante kommt erst noch, der Turm soll bei maximalem Ausbau ausfahrbare Geschütze mit vier Schuss pro Rohr erhalten, die Platine dafür ist schon fertig, allerdings fehlen mir noch die Steuerprozessoren dafür.
Und das Ganze soll natürlich bis zum 30. Oktober schwimmen und fahren, weil es dann auf eine Ausstellung geht.

Ich werde es auf jeden Fall zum Fahren bringen, der Rest der Sonderfunktionen hängt an den Prozessoren die noch beim Programmieren sind. Wenn die nicht mehr rechtzeitig kommen werde ich nur der Turm drehbar machen können, ohne dass die Geschütze ausgefahren oder abgefeuert werden können.


Was ich auf jeden Fall noch einbaue sind Flutkammern, um das Modell leichter zu machen.
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USS Monitor in 1:50 9 Jahre 1 Monat her #34627

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Es geht mit großen Schritten voran, hier sind weitere Bilder:

Das auffälligste am Turm sind, abgesehen von der Leinwandhaube, sicherlich die Nieten, die dürfen natürlich nicht fehlen.
Dazu musste ich zuerst herausfinden, womit ich sie nachbilden konnte. Der Versuch mit Sekundenkleber ging prompt schief, der Kleber ist aufgeblüht, ein Nietenkopf sieht anders aus. Dabei habe ich mich an einen alten Artikel erinnert, in dem der Autor zur Simulation von Schweißnähten Vorstreichfarbe verwendet hatte.
Mit der Vorstreichfarbe funktionierte es. Ich habe die Farbe mit einem Stück Draht aufgetupft, nachdem ich die Position der Nieten vorher markiert hatte.


Nachdem ich mit eine Anreißschablone mit den vertikalen Abständen gebaut hatte ging das Ganze auch relativ schnell, an einem Abend schaffe ich ohne große Nackenschmerzen fünf Platten.

Das Deck ist mittlerweile vollständig belegt, es fehlen nur noch Farbe und ein paar Details. Und das Steuerhaus, bei dem ich wohl etwas schummeln muss um es rechtzeitig fertigstellen zu können.





Als Farbe verwende ich Revell Nr. 9 Anthrazit, denn wie ich mal gelesen habe ist schwarz oft zu schwarz und außerdem will ich noch Rußspuren um die Schornsteine machen.
Das Unterwasserschiff wird Karminrot gestrichen, das Original war beim Stapellauf vermutlich komplett schwarz, aber das rote Unterwasserschiff macht einen schönen Kontrast.
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