THEMA:

Apropos Lackschäden, Lackabplatzer:

Es gibt jede Menge Bilder von U-Booten die nach langer Feindfahrt in den Hafen einlaufen, wo ganze Plakate an Farbe abgeplatzt sind und die Grundierung durchkommt. Vermutlich war auch im Laufe des Kieges die Qualität der Anstriche wegen allgemeinem Materialmangel eher schlecht. Wie lässt sich so etwas darstellen? Muss man hier tatsächlich Farbe abkratzen?

Gruß
Henning

Die einfachere Variante wären es, nachträglich Flecken mit der Farbe des Untergrundes aufzubringen, egal ob es nun Grundirung oder blankes Metall darstellen soll.

Abkratzen ginge auch, aber dann muss die Grundierung vor dem Aufbringen der Bemalung mit einer Schicht glänzenden Klarlack geschützt werden. Ansonsten ist die Gefahr die Grundierung ebenfalls abzukratzen zu groß.

Gruß Dominik

Hallo Henning,

such mal im Netz nach "chipping" oder "salzmethode" dann bekommst du haufenweise Anleitungen.

Vermutlich war auch im Laufe des Kieges die Qualität der Anstriche wegen allgemeinem Materialmangel eher schlecht.

Das ist so ein Märchen das sich sehr hartnäckig im Netz hält (auch bei den Panzern). Die Versorgungslage mit Lack war bis fast zum Kriegsende fast immer gut. Gerade in den Werften gab es da kaum Mangel. Die Verwitterung hat nicht viel mit der Qualität von Lack zu tun, das war einfach die lange Zeit der Unternehmungen (mal abgesehen von den Fahrten nach 1943) und das Ausgesetzt sein der Elemente. Zumal die Besatzung auf einem U-Boot fast nie pönen konnte.

Sascha

Hallo Sascha,

das waren die Stichworte die ich gebraucht habe! Sehr eindrucksvoll was Airbrush-Profis damit für Effekte erzeugen können:



Usw.

Ich bin momentan noch unschlüssig, ob ich mich traue mit der Salzmethode den Turm zu "verschandeln". Sicherlich war der Turm beim Original am deutlichsten von Lackabplatzern betroffen. Vermutlich wirst du bei deiner jetzigen Lackierung kein Chipping mehr vornehmen, oder?

Gruß
Henning

Hi,

nee ich habe mir einen Zeitrahmen rausgesucht von dem es viele Bilder gibt. Das habe ich übernommen und versuche es umzusetzen. Wenn es noch krasser werden sollte, also mit Farbabplatzern, hätte man das schon nach der Grundierung oder Unterlackierung machen müssen. So sehr runtergekommen gefällt mir persönlich nicht, da besteht schon wieder die Gefahr das man die Konturen vom Boot zu sehr verwäscht. Aber das ist natürlich geschmacksache.

Du baust auch am Engel VIIc?

Sascha

Hallo Sascha,

vermutlich hast du recht. Weniger ist oftmals mehr. Und wie ich schon mal sagte: Deine Umsetzung der Alterung ist sehr gut und ist für mich die Referenz, zumal ich bislang so etwas noch nicht gemacht habe. Wenn ich soweit bin habe ich bestimmt noch Fragen an dich.

Ja, ich baue das Engel Typ VII, Revision Oktober 2015. D.h. die Flutschlitze sind vorgefräst durch Arbeiter in Fern-Ost. Momentan bin ich immer noch mit dem Verbessern der Schlitze beschäftigt. Die Schlitze müssen zu 100% aufgefeilt werden. Beim Deck ist danach rund 10% der Schlitze fertig, beim Rumpf rund 40%. Alle anderen müssen mit Epoxy ausgebessert und erneut gefeilt werden
Mein Boot wird die U203 nach der 7. Feindfahrt (Eichenlaub für Mützelburg). Die Alterung wollte ich eigentlich gemäß der Bilder vom Einlaufen des Bootes in Brest aufbringen. Aber bis ich soweit bin, wirst du deinen Stapellauf schon längst hinter dir haben.

Gruß
Henning