Also ich habe mich vor einigen Jahren von meinem allerersten VIIC-Urmodell vergleichbarer (Eigen)herstellung schweren Herzens, im Nachhinein Gott sei Dank, getrennt. Wenn das Urmodell nicht wirklich achsen-exakt ist, wird das Endprodukt genauso. Und bis zu diesem Schritt hast Du dann viel Zeit, Mühe und auch einiges an Geld investiert, um zu einer Erkenntnis zu kommen, die Du heute schon vermutest.
Wenn das Dein erstes Eigenbau-Bootsprojekt ist, hast Du Dir auf jeden Fall die Latte extrem hoch gelegt, was nicht heißt, daß es nicht zu schaffen wäre.
Die weniger aufwändige und vom Ergebnis her sicherere Variante ist der Erwerb des ROBBE-U47-Baukastens, den Du mit nachträglich angebrachten Nieten- und Schweißnahtimitaten zu einem super Boot machen kannst. Du kannst U47 gleich als statisch tauchendes Boot bauen, bei ENGEL gibt´s das U47-Paket inklusive 825ml Tauchtank und Bajonettverschluss. Der Bau aus diesen Komponenten ist in diesem und auch in einem anderen Forum gut beschrieben. Ich habe mein erstes VIIC so gebaut, nach 14 Monaten Bauzeit und ein paar Irrwegen (ich war damals Anfänger) hat´s geklappt.
Wenn Du in Richtung Eigenprojekt gehst, solltest Du vom Spantenriß des Köhl-Niestlé-Planes ausgehen. Ich habe das so gemacht und jeden 5. Spant genommen, maßstäblich auf (bei mir) 1:32 hinfrisiert, auf 5mm Brikensperrholz aufgeklebt (kein Tapetenkleister, da quillt das Papier !!!), ausgesägt, auf ein Mittelbrett (das den Umriß des Bootes lt. einem der Köhl-Niestle-Darstellungen entspricht) aufgesteckt. Dann die Spanten untereinander mit M4-Gewindestangen versteift, damit das ganze ja schön fluchtet. Hat bei mir 2-3 Wochen gedauert, so lange war immer wieder Bewegung im Spantenskelett. Danach die Spantenzwischenräume mit Bauschaum aus der Dose (Baumarkt !) grob verfüllt. dann das ganze mit Modelliergips überzogen, verspachtelt, geglättet, geschliffen, verspachtelt ...... ziemlich dreckige Arbeit. Wenn das gegipste Urmodell maßhaltig (und trocken !) ist, überziehen mit Sprühspachtel aus der Dose (Baumarkt). Schleifen, sprühen, etc. bis wirklich gute Konturen und Oberflächen erzielt sind. Naßschliff, danach grundieren. wieder Naßschliff. Jetzt aufbringen von Nieten, Schweißnähten (siehe oben) und Abformen.
Alternativ statt Bauschaum/Gipsen gibt´s die Variante, das Spantenskelett mit 2-3mm Balsaholzleisten zu beplanken. Solltest Du noch nie einen Schiffsrumpf beplankt haben, würde ich damit aber nicht bei einem VIIC beginnen.
Wenn Du das wie auch immer durchziehst, hast Du die Chance auf ein absolutes Unikat mit der Option (aufgrund des 1:40-Maßstabes) der Verwendung von U47-Baukastenkomponenten und einer absoluten scale-performance. Die Füllstücke-Technik von Hermann Büsken würde ich mir jedenfalls überlegen; die nachträgliche exakte (!) Anbringung der Flutschlitze am fertigen GFK-Rumpf habe ich mir damals (und auch heute !) nicht zugetraut.
Otto