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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20495

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Jetzt mal eine ganz dumme Bemerkung, auch auf die Gefahr hin, dass sie schlichtweg falsch ist:
Waren die Boote im 2. WK nicht sowieso geschweißt und nicht mehr genietet? damit wurden doch auch schon bei der Admiral Graf Spee erhebliche Gewichts- und Materialeinsparungen gemacht. Auf den Bildern von U995 sind meines Erachtens auch nur die Schweißnähte zu sehen.

Gruß Alex

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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20496

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Hallo,

ich lasse U-995 mal als Beispiel bedingt gelten, da augenscheinlich sehr viel an dem Boot in neuerer Zeit rekonstruiert wurde. Das beide Techniken bei den VIIC U-Booten zum Einsatz kamen steht wohl ausser Frage, denn auch U-995 hat an den vermutlich original belassenen Hüllenbereichen Nieten.
Hier ein Detailbild welches ich im Frühjahr von U-995 gemacht habe.
Links wohl Original, rechts Richtung Bug rekonstruiert:



Nur sind halt diese sichtbaren Nieten wohl auch abgeschliffen worden. Vermutlich ist man bei den U-Booten damals wohl so verfahren wie bei den Eisenbahnfahrzeugen (Schnellzugwagen z.B.) dieser Zeit, abschleifen und versäubern, nur halt nicht aus optischen, sondern eher aus Hydrodynamischen Gründen.
Eventuell kann ja jemand diese Meinung bestätigen oder widerlegen?

Gruß

Rene

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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20500

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Einen wunderschönen Abend an die illustre Runde! :)

@ Rene: Das wäre natürlich eine supergeniale Sache!!!
Mal ein ganz neuer Weg sein Modell in Szene zu setzen. Und wie man sieht verstehst du dein Handwerk ja äußerst gut! :anbeten:
Wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich in den nächsten Tagen mal ein paar geeignete Fotos rauskramen und dir einige davon zuschicken.
Falls du irgendwann mal gaaaaanz viel Langeweile hast... :D Würde mich wahnsinnig darüber freuen! Und lass dir alle Zeit der Welt, es eilt ja nicht...

Zurück zum Ausgangsthema:
Teilweise liegt Axel mit seiner Äußerung schon richtig. Viele lasttragenden Teile sowie externe Komponenten (z. B. Satteltanks) wurden komplett verschweißt.
Da aber bestimmte Bauteile die thermischen Unterschiede beim Tauchen nicht vertragen hätten (Zugfestigkeitsverlust beim Schweißen) hat man höchstwahrscheinlich aufs Nieten zurückgegriffen. Nieten übertragen die Kraft immer als "Nietenfeld". Wenn da mal eine ausgefallen ist, hatte das im Gegensatz zur durchreißenden Schweißnaht nicht gleich schwerwiegende Folgen...
Bedenkt bitte, dass die Schweißtechnik damals noch nicht so gut wie heute war und selbst heute noch im Flugzeugbau bestimmte tragende Verbindungen genietet werden müssen, da Schweißen das Material schwächen würde!
Zudem könnte ich mir vorstellen, dass es durch die Sektionsbauweise der Boote wahrscheinlich billiger und weniger zeitaufwändig war, die einzelnen Bauelemente zu vernieten (Stichwort "Massenproduktion"!). Es war möglicherweise viel arbeitsintensiver eine aufgedoppelte durchgehende Schweißnaht zu ziehen, als z. B. alle 10 cm ein Loch inkl. Niete zu setzen.

Außerdem war es doch viel spannender die Nieten ab einer bestimmten Tauchtiefe bersten zu hören... :)
Eine Schweißnaht gibt da weniger spektakulär nach! :lol:

Verschliffen wurden die Köpfe evtl. aus strömungs- oder gewichtstechnischen Gründen. Aber da bin ich kein Experte....

U-995 ist wie Rene schon erwähnte ein sehr ungünstiges Beispiel:

1. Es wurde von den Norwegern zur Küstenüberwachung umbegaut (anderer Turm, veränderte Front, etc.). Deswegen auch die sichtbaren Unterschiede in den einzelnen Sektionen durch den in den 70ern vollzogenen Rückbau in den Urzustand.

2. Es rostete über ein halbes Jahrzehnt vor sich hin, ohne das es gewartet oder "gepflegt" worden wäre... Einige der Folgen sind eben heute noch zu sehen! Die oftmals irreparablen Schäden wurden so gut es zur damaligen Zeit ging dann eben mit angeschweißten Platten, etc. behoben.

Wenn man aber einige alte Fotos genauer betrachtet, kann man die Nietenreihen an den U-Booten schon ganz gut erkennen.

Nietenfelder deutlich zu sehen:
Einmal drücken!

Doppelte Nietenreihe an der Nase:
Hier gehts entlang!
Dort auch...

Nietenreihe an den Türmen:
Bitte klicken!
Nochmal!

In diesem Sinne - schönen Abend!

Gruß
Manuel
[b:e24d42c288]"Das muss das Boot abkönnen!"[/b:e24d42c288]

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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20502

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Ach ja, da zuvor noch nach den "Übertreibungen" im Modellbau gefragt wurde...

Ich für meinen Teil neige gerne dazu, so viele Details wie möglich darzustellen. Das macht das Modell in meinen Augen immer einen Tick realistischer.
Deswegen bekommen meine Modelle auch häufig eine kleine "Alterungskur" verpasst, um sie ähnlich wie im echten Einsatz aussehen zu lassen.

Dass Modellbau im Allgemeinen oftmals aus reinen Übertreibungen besteht, steht für mich außer Frage.
Sei es die Darstellung von Nieten am U-Boot, die Schweißnähte oder Guss-Strukturen am Panzerturm oder der genarbte Leder-Sattel auf der Harley Davidson... Die meisten Modellbauer versuchen doch so viele Details wie möglich vom Original auf das Modell zu übertragen, um es so real wie möglich wirken zu lassen (Stichwort "Gesamteindruck").

Das "Problem" für uns Verrückte ist aber oft der Maßstab (in unserem Fall ja 1:40). Will man einen 2 - 3 cm großen Nietenkopf maßstabsgerecht darstellen, so wirds bei 0,5 - 0,75 mm Durchmesser im Modell schon etwas kritisch! :) Dazu kommt noch, dass diese "Nano-Nieten" aus einem Meter Entfernung für den Betrachter nicht mehr sichtbar wären und somit auch nicht mehr wirken können.
Also entweder Boote in 1:10 bauen (viel Spaß beim Transport!) oder ein paar "XXL-Details" an den gängigen Modellen anbringen... :D

Seht das alle bitte als meine persönliche Meinung an. Ich bewerte ein Modell, das keine ausgesprochen detaillierte Struktur besitzt deshalb nicht schlechter. Im Gegenteil, ich habe z. B. größten Respekt vor jemandem, der nicht auf einen fertigen Bausatz wie wir in den meisten Fällen zurückgreift, sondern sein Modell nach Plänen oder oftmals nur Bildvorlagen komplett eigenständig baut. Wenn da nicht alle Details dran sind, tut das dem Ganzen überhaupt keinen Abbruch!

Solange jeder mit Herzblut bei der Sache ist, sind wir glaube ich alle auf dem richtigen Weg! Und letzten Endes gelten immer noch die alten Grundsätze "Über Geschmack lässt sich streiten!" und "Gefallen muss es demjenigen, der das Modell gebaut hat!" :)

Gruß
Manuel
[b:e24d42c288]"Das muss das Boot abkönnen!"[/b:e24d42c288]

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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20528

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oke, ihr habt mich überzeugt, ich hatte bisher noch keine Bilder von deutschen U-Booten gesehen, auf denen die Nieten sichtbar waren. Bei Englischen U-Boten hingegen schon.

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U-712 - Typ VIIC Baubericht 14 Jahre 11 Monate her #20532

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Hallo,

@ Manuel: Ja, schick mal ein Bild rüber, wie gesagt möglichst aus
einer Art "Wasserlinien Perspektive" , sonst wirkt das Resultat hinterher
nicht so realistisch.

Bei den Nieten hab ich nun mal (leicht) verdünnten Weißleim ausprobiert,
dass geht ganz gut, und die "Köpfe" verlaufen flacher als bei unverdünntem Leim. Sobald Farbe drauf ist, werde ich davon mal ein par Bilder einstellen.

Un noch mal sorry, dass ich hier die "Nietenzählerei" losgetreten habe :lol:

Zur Zeit gibt es von der "Baustelle" U-712 nichts neues zu berichten, ich warte momentan darauf, dass der Schuppen zum lackieren wieder frei wird, sobald ich wieder was dran gemacht habe, stelle ich ein par neue Bilder ein.
Bis dahin werde ich mich in den nächsten Wochen erstmal damit vergnügen, eine U-47 eines Bekannten mit Dream Arts Flutschlitzen und Dream Arts Deck aufzurüsten, falls jemand Interesse an Bildern der Teile oder des Umbaus hat, kann ich die ja in einem neuen Thread hier einstellen.

Gruß

Rene

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