Einen wunderschönen Abend an die illustre Runde!
@ Rene: Das wäre natürlich eine supergeniale Sache!!!
Mal ein ganz neuer Weg sein Modell in Szene zu setzen. Und wie man sieht verstehst du dein Handwerk ja äußerst gut! :anbeten:
Wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich in den nächsten Tagen mal ein paar geeignete Fotos rauskramen und dir einige davon zuschicken.
Falls du irgendwann mal gaaaaanz viel Langeweile hast...
Würde mich wahnsinnig darüber freuen! Und lass dir alle Zeit der Welt, es eilt ja nicht...
Zurück zum Ausgangsthema:
Teilweise liegt Axel mit seiner Äußerung schon richtig. Viele lasttragenden Teile sowie externe Komponenten (z. B. Satteltanks) wurden komplett verschweißt.
Da aber bestimmte Bauteile die thermischen Unterschiede beim Tauchen nicht vertragen hätten (Zugfestigkeitsverlust beim Schweißen) hat man höchstwahrscheinlich aufs Nieten zurückgegriffen. Nieten übertragen die Kraft immer als "Nietenfeld". Wenn da mal eine ausgefallen ist, hatte das im Gegensatz zur durchreißenden Schweißnaht nicht gleich schwerwiegende Folgen...
Bedenkt bitte, dass die Schweißtechnik damals noch nicht so gut wie heute war und selbst heute noch im Flugzeugbau bestimmte tragende Verbindungen genietet werden müssen, da Schweißen das Material schwächen würde!
Zudem könnte ich mir vorstellen, dass es durch die Sektionsbauweise der Boote wahrscheinlich billiger und weniger zeitaufwändig war, die einzelnen Bauelemente zu vernieten (Stichwort "Massenproduktion"!). Es war möglicherweise viel arbeitsintensiver eine aufgedoppelte durchgehende Schweißnaht zu ziehen, als z. B. alle 10 cm ein Loch inkl. Niete zu setzen.
Außerdem war es doch viel spannender die Nieten ab einer bestimmten Tauchtiefe bersten zu hören...
Eine Schweißnaht gibt da weniger spektakulär nach!
Verschliffen wurden die Köpfe evtl. aus strömungs- oder gewichtstechnischen Gründen. Aber da bin ich kein Experte....
U-995 ist wie Rene schon erwähnte ein sehr ungünstiges Beispiel:
1. Es wurde von den Norwegern zur Küstenüberwachung umbegaut (anderer Turm, veränderte Front, etc.). Deswegen auch die sichtbaren Unterschiede in den einzelnen Sektionen durch den in den 70ern vollzogenen Rückbau in den Urzustand.
2. Es rostete über ein halbes Jahrzehnt vor sich hin, ohne das es gewartet oder "gepflegt" worden wäre... Einige der Folgen sind eben heute noch zu sehen! Die oftmals irreparablen Schäden wurden so gut es zur damaligen Zeit ging dann eben mit angeschweißten Platten, etc. behoben.
Wenn man aber einige alte Fotos genauer betrachtet, kann man die Nietenreihen an den U-Booten schon ganz gut erkennen.
Nietenfelder deutlich zu sehen:
Einmal drücken!
Doppelte Nietenreihe an der Nase:
Hier gehts entlang!
Dort auch...
Nietenreihe an den Türmen:
Bitte klicken!
Nochmal!
In diesem Sinne - schönen Abend!
Gruß
Manuel